Die Wahl des neuen Vorstandsmitglieds Oliver Rath zum Nachfolger des scheidenden Vorstandsvorsitzenden Norbert Welzl sorgte wegen Raths Abwesenheit bei der Generalversammlung der Baugenossenschaft Familienheim am Montagabend im Neue-Welt-Kinocenter für Unmut. Besonders das im Anschluss neu gewählte Aufsichtsratsmitglied Marcel Meister kritisierte die Kandidatur, weil es Rath nicht für nötig gehalten habe, bei der Abstimmung persönlich anwesend zu sein. Aufsichtsratsvorsitzender Helmut Zupfer erklärte, dass sich Rath im Urlaub befinde. Meisters Forderung, den neuen Vorstandsvorsitzenden aus den Reihen der Anwesenden wählen zu lassen, stieß bei Zupfer auf taube Ohren. Es obliege allein dem Aufsichtsrat, einen Kandidaten vorzuschlagen, sagte er. Am Ende stimmten 34 Mitglieder für Rath, bei 6 Gegenstimmen und 2 Enthaltungen.
Rath leitet die Genossenschaft nunmehr mit Sabine Bergler und Tanja Lang in Form einer Troika. Auch der Vorstandsbeschluss, heuer im zweiten Jahr in Folge auf eine Gewinnausschüttung an die Genossen in Form einer Dividende zu verzichten, sorgte bei einigen Anwesenden für Kopfschütteln. Es bedurfte der Überzeugungskraft Welzls, die Wogen zu glätten. Welzl argumentierte mit den sozialverträglichen Mieten der Genossenschaft, die beim Geldabfluss durch eine mögliche Gewinnausschüttung nicht mehr garantiert werden könnten.
In ihrem Amt bestätigt wurde Vorstandsmitglied und Geschäftsführerin Sabine Bergler. Der Aufsichtsrat hat mit Marcel Meister und Sibylle Dippl zwei neue Gesichter bekommen. Wiedergewählt wurden Aufsichtsratsvorsitzender Helmut Zupfer, Christine Egeter und Erika Werner. Norbert Welzl hatte den Vorstandsvorsitz aus persönlichen, beruflichen Gründen niedergelegt und wurde von der Versammlung auf eigenen Wunsch hin von seinen Ämtern entbunden.
Die Nachfrage nach Wohnungen sei sehr hoch. "Wir könnten mehr vermieten, als wir im Bestand haben", sagte Welzl. Modernisierung und Instandhaltungen blieben die wesentlichen Aufgaben und Ziele der nächsten Jahre. Bezahlbare Mieten könnten nur mit Mitteln aus der preisgebundenen Wohnraumförderung der Regierung der Oberpfalz gewährleistet werden. Das Motto der Baugenossenschaft: "Gestalten und nicht verwalten."
Im Vorjahr habe es 28 Mieterwechsel gegeben. Die Fluktuationsquote liege bei 7,7 Prozent, sagte Vorstandsmitglied Tanja Lang. 2300 Euro habe die Genossenschaft für Miet- und Räumungsklagen ausgegeben. Die Versicherungen seien den klimatischen Veränderungen angepasst worden. Im Berichtszeitraum wurden elf Wohnungen umfassen saniert. Kosten: 515.000 Euro. Welzl betonte, dass die Sanierung der Franz-Mörtl-Straße 14 bis Ende 2021 abgeschlossen sei. Aktuell werde das zweite Obergeschoss in der Feilnerstraße 1 saniert. Die Sanierung der Fehrstraße 7 und 9 werde mit Fertigstellung des Schweigerblocks abgeschlossen werden.
Im Besitz der Baugenossenschaft befänden sich 51 Häuser mit 324 Wohnungen, 186 Garagen und zwei Gewerbeeinheiten. 99 Wohneinheiten und damit 26 Prozent des Immobilienumfangs unterlägen der Preisbindung. Die Bilanzsumme belaufe sich auf 10,86 Millionen Euro. Welzl hat der Baugenossenschaft ein gesundes wirtschaftliches Polster hinterlassen. Die gute wirtschaftliche Lage ermögliche eine kontinuierliche Sanierung.
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