Weiden in der Oberpfalz
10.05.2019 - 10:16 Uhr

Europatag an OTH

Frankreichs Außenminister Robert Schuman hat am 9. Mai 1950 erstmals vorgeschlagen, eine Produktionsgemeinschaft für Kohle und Stahl zu schaffen. Am Europatag wird dieses Ereignis gewürdigt. Dieses Jahr an der OTH in Weiden.

Europatag auf dem Campus der OTH in Weiden. Es diskutierten(von links) Robert Peter von der FreeInterrail-Initiative, Susanna Schmitt und Robin Mudry vom Landesvorstand Junge Europäische Föderalisten, OTH-Kanzler Ludwig von Stern, Manuel Miguel-Hagemeyer, Oberbürgermeister Kurt Seggewiß und IHK-Gremiumsgeschäftsführer Florian Rieder. Bild: Bühner
Europatag auf dem Campus der OTH in Weiden. Es diskutierten(von links) Robert Peter von der FreeInterrail-Initiative, Susanna Schmitt und Robin Mudry vom Landesvorstand Junge Europäische Föderalisten, OTH-Kanzler Ludwig von Stern, Manuel Miguel-Hagemeyer, Oberbürgermeister Kurt Seggewiß und IHK-Gremiumsgeschäftsführer Florian Rieder.

Emotionale Appelle, sich für Europa zu engagieren, prägten den Europatag auf dem Campus der OTH. Vor allem die Jugend sollte angesprochen werden. Eingeladen hatten die Jungen Europäischen Föderalisten Bayern (JEF) zu einem Fünf-Stunden-Programm in dessen Mittelpunkt laut Ankündigung die „Europa-Pitches mit Worldcafé“ standen. Oberbürgermeister Kurt Seggewiß, IHK-Gremiumsgeschäftsführer Florian Rieder und OTH-Kanzler Ludwig von Stern argumentierten gemeinsam mit Vertretern von politischen Jugendorganisationen. Mit dem Leitthema „EU und Du“ sollten vor allem junge Menschen angesprochen werden, damit sie die Rolle der EU im Leben, der Ausbildung und der eigenen Zukunft mehr wertschätzen.

„Nirgendwo in der Welt kann man so frei leben wie wir hier in Europa“, sagte Robert Peter von der Free-Interrail-Initiative. Damit alle jungen Menschen Europa im Ausland erleben können, forderte Peter: „Jeder sollte zu seinem 18. Geburtstag einen kostenlosen Interrail-Gutschein bekommen und damit vier Wochen durch Europa fahren.“ Ähnlich argumentierte auch Manuel Miguel-Hagemeyer, der meinte „ein kultureller Austausch ist die beste Vorbeugung gegen Rassismus“. Er bedauerte auch, dass die Friedenswirkungen der Europäischen Union unter jungen Menschen viel zu häufig als selbstverständlich betrachtet werden. Vom „Glücksfall EU“ sprach Oberbürgermeister Kurt Seggewiß und stellte fest: „Wir waren als Grenzregion abgehängt.“ Er verwies auf die EU-Förderprogramme. Die Personenfreizügigkeit hält Seggewiß als größte Errungenschaft der EU. Fachkräftemangel könnte durch Zuwanderungen unter anderem aus Tschechien, Polen, Rumänien und Kroatien bekämpft werden. Einen emotionalen Appell – „Wer Europa nicht kapiert, braucht Bildung“ – richtete OTH-Kanzler Ludwig von Stern an die Zuhörer. Früher hätten die Nationen aneinander vorbei regiert. Diskussionen, die den Wert von Europa in Zweifel ziehen, hält von Stern für „bestürzend“, weil man den Ast dabei absäge, auf dem man sitze. Allerdings müsse noch ein Gleichgewicht hergestellt werden, wieviele nationale Entscheidungsbefugnisse verbleiben und wieviel Souveränität ein Staat abgibt.

„Arbeitskräfte durch Zuwanderung, Freizügigkeit, gemeinsame Normen, Binnenmarkt, Export und Handel“ sind für IHK-Gremiumsgeschäftsführer Rieder besonders positive Auswirkungen der EU. Nationalismus erzeuge für die Wirtschaft vor allem Planungsunsicherheit, betonte Rieder. Moderatoren der Veranstaltung waren Susanna Schmitt vom Landesvorstand der JEF und Robin Mudry als JEF-Landesvorsitzender-Bayern. Mit Workshops über die Rolle von Europa im Leben junger Menschen wurde der Europatag abgeschlossen. Informationsmaterial gab es im Bus "#GrenzenlosEuropäisch". Die Veranstaltung förderte der Bayerische Jugendring mit dem Programm "Erasmus Plus – Jugend in Aktion".

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.