Für Irritationen sorgt das Vorgehen der Auslagerung dennoch. Verdi-Bezirkschef Alexander Gröbner nannte es in einer Pressemitteilung vom Freitag einen „schlechten Stil“ (wir berichteten). Die Mitarbeiter seien bereits verunsichert. Unter anderem durch die Gründung einer neuen Servicegesellschaft der Kliniken AG, in welche die Putzkräfte ausgelagert und für weniger Geld beschäftigt werden sollten.
Der Aufsichtsrat der Kliniken AG hatte jedoch in einer Sondersitzung im Mai beschlossen, dass die neue Servicegesellschaft „vorläufig keine Personalgestellung an die AG zur Aufgabe hat“. Daran habe sich bis zum heutigen Tag auch nichts geändert, bestätigte ein Sprecher des Klinikums am Montag auf Anfrage von Oberpfalz-Medien. „Die Dienstleistungsgesellschaft ruht.“ Die Auslagerung der Reinigungsarbeiten hätte keine Auswirkungen auf das eigene Putzpersonal. Es gebe keine Kündigungen oder Stundenkürzungen, sagte der Sprecher. Die externen Reinigungskräfte würden vor allem in patientenfernen Bereichen wie zum Beispiel der Verwaltung eingesetzt.
Weitere Fragen an den Vorstand, das Outsourcing der Reinigungsarbeiten betreffend, blieben am Montag unbeantwortet. So zum Beispiel, wie viele Mitarbeiter in der externen Firma beschäftigt sind oder mit welchen Kosteneinsparungen die Kliniken AG durch den Einsatz günstigerer Reinigungskräfte rechne. Einzig die Prüfung der Möglichkeit, durch weitere „Einkäufe günstigerer Leistungen in patientenfernen Bereichen“ den wirtschaftlichen Druck zu nehmen, wurde nochmals bestätigt. Keine Aussage gab es dazu, um welche Bereiche es sich hier handeln könnte. „Der Vorstand will sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht dazu äußern“, hieß es.
Es sollen also wieder die Schwächsten das Versagen an anderer Stelle ausbaden.
Schämen sich die Entscheidungsträger eigentlich nicht für das was sie tun? Können sie sich noch im Spiegel betrachten?
Eine Klinik ist eine öffentlich-rechtliche Einrichtung wo es um die Gesundung der Menschen gehen sollte und nicht um Profitabilität und Kostenoptimierung, am schlimmsten wie hier auf dem Rücken des Personals.
Bei den Prämien und Boni der Führungskräfte wird sicher kein einziger Cent gespart, aber die armen Reinigungskräfte sollen dann zu prekären Bedingungen beschäftigt werden und keiner hat ein schlechtes Gewissen dabei. Wahrscheinlich haben diese Unternehmen die beauftragt werden nicht mal Tarifbindung und das mit der öffentlichen Hand als Aufgabenträger.
Traurig so etwas. Wieso setzt man nicht eher mal bei Boni und Prämien an? Die Schwachen sollen es scheinbar ausbaden.
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