"Einerseits die Beschäftigten in Sicherheit wiegen, andererseits Aufgaben durch die Hintertür auslagern", schimpft der Gewerkschafter.
Er bezieht sich dabei auf Aussagen von Vorstand und Aufsichtsrat, dass die Mitte dieses Jahres ins Leben gerufene Dienstleistungsgesellschaft der Kliniken AG, in welche die Putzkräfte ausgelagert und für weniger Geld beschäftigt werden sollten, aktuell kein Personal beschäftige.
Damit konfrontiert, antwortet der Vorstand ausweichend: "Im Rahmen des wirtschaftlichen Drucks versucht die Kliniken Nordoberpfalz AG auch weiterhin, wirtschaftliche Potentiale zu erschließen. Daher werden wir bei patientenfernen Bereichen auch weiterhin prüfen, ob wir eine externe Leistung günstiger einkaufen können. Dies ermöglicht, die hochwertige Versorgung in patientennahen Bereichen weiterhin zu erhöhen." Im Klartext: Wo möglich, werden wir weiter ausgliedern.
Das sieht die Gewerkschaft naturgemäß ganz anders. Sie fordert zugleich für das Pflegepersonal einen Tarifvertrag "Demografie und Entlastung", um gut ausgebildete Leute im Unternehmen zu halten. "Beispielsweise könnten so Beschäftigte ihre Arbeitszeit in ihrem Arbeitsverhältnis bei der AG erhöhen. Dabei könnten Kostensteigerungen zum größten Teil über das Pflegestärkungsgesetz durch den Bund refinanziert werden", erklärt Gröbners Stellvertreterin Manuela Dietz.
Verdi werde in den kommenden Wochen ein Stimmungsbild der Beschäftigten einholen, kündigt sie an. Eine erneute finanzielle Beteiligung des Personals zum Abbau des knapp 3,5 Millionen Euro umfassenden Defizits lehnen die Arbeitnehmervertreter ab.
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