Häusliche Gewalt ist keine „Privatsache". Die Ächtung der Gewalt, der Schutz der Opfer und die Prävention sind wichtige öffentliche Aufgaben. Abgestimmtes Handeln verschiedener Institutionen sei nötig. Regelmäßig treffen sich die Gleichstellungsstellen mit der Polizei, der Staatsanwaltschaft, dem Frauenhaus, Beratungsstellen und Jugendämtern. Seit über 15 Jahren bemüht sich der „Runde Tisch Gewaltschutzgesetz“, geeignete Maßnahmen gegen Gewalt zu diskutieren und umzusetzen. Seit 2019 unter dem neuen Namen „Netzwerk gegen Gewalt Nordoberpfalz“, hat die Runde mit Vertretern der Landkreise Neustadt/WN und Tirschenreuth sowie der Stadt Weiden mit Unterstützung durch den „Weißen Ring“ nun eine Infobroschüre herausgebracht, die von häuslicher Gewalt Betroffenen Anlaufstellen und Kontakte aufzeigen.
Die 28-seitige Broschüre stellten Susanne Reinhardt und Karin Hauser-Dötterl von den Gleichstellungsstellen in Weiden und Tirschenreuth, sowie Barbara Arendt, die Beauftragte der Polizei für Kriminalitätsopfer beim Polizeipräsidium Oberpfalz vor. Die Polizeibeamtin berichtete, dass jede Inspektion eine Beauftragte für Kriminalitätsopfer habe. Jedes Opfer von Misshandlung, Stalking oder sexualisierter Gewalt finde einen Ansprechpartner.
Die Statistik für die Oberpfalz zeige seit 2010 einen stetigen Anstieg der Delikte. In der Region Nordoberpfalz habe es 2019 366 Fälle häuslicher Gewalt gegeben. 2020 seien es 371 gewesen.
Hauser-Dötterl stellte die neue Broschüre vor, deren Druck durch das Landesbüro Bayern-Nord des „Weißen Rings“, vertreten durch Polizeidirektor a.D. Josef Wittmann, finanziell unterstützt wurde.













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