„Der Katastrophenschutz hat in den vergangenen Jahren enorm an Bedeutung gewonnen“, berichtete Stadtbrandrat Richard Schieder bei der Segnung und Indienststellung eines neuen Großfahrzeugs. „Pandemie, verheerende Hochwasserereignisse, brutaler Angriffskrieg mitten in Europa haben die Bedeutung eines funktionierenden Zivil- und Katastrophenschutzes wieder ins Bewusstsein von Politik und Bevölkerung gerufen."
Neben diesen derzeit realen Ereignissen müssten sich die Verwaltungen, Hilfsorganisationen, der Katastrophenschutz und die Feuerwehren auch auf mögliche Szenarien von Großschadenslagen vorbereiten. „Seit Jahren gilt dabei ein länger anhaltender flächendeckender Stromausfall, ein sogenannter Blackout, als wahrscheinlichste Bedrohung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung.“
Zusatzbeladung kommt Anfang 2023
Vor diesem Hintergrund beschaffe der Freistaat Bayern in den nächsten Jahren für jeden Stadt- und Landkreis einen Versorgungslastkraftwagen Notstrom. "Als einer der ersten Standorte in Bayern konnten wir Ende vergangenen Jahres dieses schmucke Fahrzeug entgegennehmen", blickte Schieder zurück. Und die Neuanschaffung habe die Stadt Weiden keinen einzigen Cent gekostet.
Das MAN-Fahrgestell habe einen Aufbau der Firma Logiroll, erläuterte der Stadtbrandrat. Ausgestattet sei das 320-PS-starke Fahrzeug mit Heckwarnanlage, Klimaanlage, Standheizung, Navigationssystem, Rückfahrkamera, Abbiegeassistent, Schiebeplane, Schiebeverdeck und Ladebordwand.
Da die leistungsstarken Stromaggregate und Rollcontainer mit Beladung für den Aufbau einer Stromversorgung mit Einspeisemöglichkeiten in Gebäuden sich noch in den Ausschreibungen des Freistaats Bayern befänden, werde das Fahrzeug derzeit als reiner Versorgungslastkraftwagen genutzt. "Die Zusatzbeladung soll Anfang 2023 geliefert werden."
Großer Stauraum
Bereits jetzt sei das Fahrzeug ein Gewinn für die Einsatzmöglichkeiten der Feuerwehr, machte Schieder deutlich. Mit der leistungsstarken Hebebühne und dem großen Stauraum könnten problemlos die vorhandenen Gitterboxen und Rollcontainer transportiert werden: etwa für den Nachschub an Sandsäcken, Ölbindemitteln sowie Unwetter- und Hochwasserausstattung, wie Pumpen und Motorsägen,. Zusammen mit einem weiteren Gerätewagen, der den Fuhrpark noch heuer ergänze, könne die Weidener Wehr ein schlüssiges Logistikkonzept verwirklichen. so der Stadtbrandrat.
Zur Schlüsselübergabe begrüßte Feuerwehr-Vorsitzender Peter Stahl Oberbürgermeister Jens Meyer, der die Bedeutung und Leistungsfähigkeit der Weidener Wehr hervorhob. Mit ihr könne er gut schlafen, sagte er.
Den kirchlichen Segen spendeten der Kaplan von St. Josef, Pater Johannes Bosco, und der Dekan von St. Michael, Thomas Guba. Der Kaplan, der ab September nach Eschenbach wechselt und in seiner Zeit in Weiden bereits drei Spritzenfahrzeuge gesegnet hat, erhielt als Fördermitglied von Schieder die St.-Florians-Medaille der Weidener Feuerwehr.
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