Die Arbeitsmarktentwicklung zeigt sich im zweiten Lockdown sehr robust und verbessert sich im Zuge der wirtschaftlichen Erholung. Die Zahl der Arbeitslosen geht deutschlandweit im Jahresdurchschnitt um 110.000 Personen zurück. Die Erwerbstätigkeit nimmt spürbar zu, liegt aber im Jahresdurchschnitt um 80.000 Personen niedriger als 2020. "Für ein umfassendes Bild auf die Lage ist es wichtig, auch den Vergleich mit 2019 zu ziehen", informiert Thomas Würdinger, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Weiden. "Im April waren 2465 Männer und 1909 Frauen von Arbeitslosigkeit betroffen, insgesamt 4374 Personen, 469 weniger als im Vormonat. Zieht man den Vergleich zum Vorjahresmonat sind es erfreulicherweise 286 weniger, allerdings immer noch deutliche 840 Personen mehr im Vergleich zum April 2019." Ursächlich für den starken Rückgang der Arbeitslosenzahlen sei die saisonal übliche Wiederaufnahme der Beschäftigung in den Außenberufen und die zunehmende Einstellungsbereitschaft der weiteren heimischen Wirtschaft.
In allen Personengruppen gab es teilweise deutliche Rückgänge zu verzeichnen. Die Personengruppe der Männer sank im Vergleich zum Vormonat um 440 Personen oder 15,1 Prozent auf 2465. Um 16,2 Prozent oder 79 Personen sank die Gruppe der jüngeren Arbeitslosen zwischen 15 und 25 Jahren auf 408 Personen. Es konnten deutlich mehr Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden (1434), als sich Menschen neu oder erneut arbeitslos meldeten (969). Im Vergleich zum Vormonat sank die Arbeitslosenquote um 0,3 Prozentpunkte und im Vorjahresvergleich um 0,2 Prozentpunkte. Zieht man den Vergleich mit April 2019 stieg diese um 0,5 Prozentpunkte auf jetzt 3,7 Prozent.
Seit Einführung der Hartz-IV-Reformen werden arbeitslose Menschen mit Anspruch an die Arbeitslosenversicherung von der Agentur für Arbeit und hilfebedürftige Arbeitslose von den Jobcentern betreut. Im April waren 2371 Personen im Bereich der Arbeitslosenversicherung gemeldet, 243 Menschen weniger als im Vorjahresmonat. Im April waren die Jobcenter Weiden-Neustadt und Tirschenreuth für 2003 arbeitslose Menschen zuständig, im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang um 2,1 Prozent.
Die aktuellen positiven Entwicklungen zeigen sich auch in den Statistikzahlen der Stadt Weiden. So sank die Zahl der arbeitslosen Personen im Stadtgebiet im Vergleich zum Vormonat auf 1343 Männer und Frauen. Die Arbeitslosenquote sank von März um 0,3 Prozentpunkte auf 5,6 Prozent im April. Die Agentur für Arbeit stand für 587 Menschen mit Wohnsitz im Stadtgebiet als erster Ansprechpartner am Arbeitsmarkt zur Verfügung. Das Jobcenter Weiden-Neustadt war für 756 erwerbslose Männer und Frauen zuständig.
Arbeitgeber meldeten im April 614 neue Arbeitsstellen, das waren 188 oder deutliche 44 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Im Bezirk der Agentur für Arbeit Weiden waren damit im April insgesamt 2451 Arbeitsstellen zur Besetzung offen. Gefragt sind vor allem Fachkräfte in Produktions- und Fertigungsberufen, in diesem Bereich sind 919 Stellen gemeldet. Auch die Branche Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit (412 Stellen) und der Gesundheitssektor bietet mit 269 unbesetzten Stellen viele berufliche Optionen. Zahlreiche Jobangebote offeriert die Baubranche mit 265 Stellenangeboten, sowie der Handel und Vertrieb mit 266 Stellen.
Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober letzten Jahres meldeten sich im Bezirk der Agentur für Arbeit Weiden 967 Bewerber für Berufsausbildungsstellen, das waren 13 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Zugleich gab es 2050 Meldungen für Berufsausbildungsstellen, das entspricht einem Minus von 2,1 Prozent. Ende April waren 461 Bewerber noch unversorgt und 1116 Ausbildungsstellen noch unbesetzt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es weniger unversorgte Bewerber für Berufsausbildungsstellen (–14,2 Prozent), die Zahl der unbesetzten Berufsausbildungsstellen war ebenfalls kleiner (–10,4 Prozent).
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