Die Vernehmung des Pannen-Bankräubers der Überfälle im September 2015 auf die Sparkasse Tännesberg sowie im Juni in Großenhain (Landkreis Meißen) und in Kolkwitz (Kreis Spree-Neiße in Brandenburg) hatte mehrere Stunden gedauert. Der nun fast 29-Jährige hatte vor der 1. großen Strafkammer des Weidener Landgerichts seine Beteiligung als Fluchtwagenfahrer gestanden. Dies hat nun unter anderem zur Folge, dass das Gericht sich mehrere Zeugen sparen kann und die auf acht Tage angesetzte Prozessdauer sich erheblich verkürzen wird.
Voraussichtlich können die psychisch stark belasteten Zeugen der Banküberfälle in Großenhain und Kolkwitz abgeladen werden. Auf die Vorführung der Mit- und Haupttäter, die sich in Haft befinden, kann ebenfalls verzichtet werden. Trotzdem ist am zweiten Prozesstag an diesem Donnerstag (Beginn 9 Uhr) noch nicht mit einem Urteil zu rechnen, sagt Landgerichts-Pressesprecher Matthias Bauer.
Am Montag wurden neben mehreren Polizeibeamten Zeugen des Überfalls in Tännesberg vernommen. Sparkassenangestellte und Kundinnen schilderten ihre bewegenden Erlebnisse. Eine jetzt 64-jährige Tännesbergerin berichtete nach der Verhandlung gegenüber Oberpfalz-Medien, dass „man zuerst sprachlos“ sei. Erst später habe sie „zittrige Knie“ bekommen. Sie sei heute noch vom Geschehen traumatisiert.
Eine heute 66-jährige Frau, die am 3. September 2015 mit ihrem Ehemann vor der Sparkasse gehalten hatte, erzählte, dass ihr das mit Warnleuchten blinkende Auto auf der Straße „merkwürdig vorgekommen“ sei. Als ihr dann zwei vermummte Gestalten entgegen gestürmt seien, habe sie gewusst: „Hier findet gerade ein Banküberfall statt.“ Sie sei wieder ins Auto eingestiegen, habe ihren Mann angewiesen, sich die Autonummer zu merken und sei, als die Verbrecher weggefahren waren, in die Sparkasse gegangen, um den Angestellten die Nummer zu sagen. Auf dem Weg hinein, sei ihr noch ein 5-Euro-Schein auf dem Boden aufgefallen, den die Räuber verloren hatten.
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