Weiden in der Oberpfalz
14.05.2020 - 15:27 Uhr

Gesundheitsamt Weiden-Neustadt/WN: "Grippewelle verlief normal"

Mit 867 Influenza-Fällen in der Stadt Weiden und im Landkreis Neustadt/WN verlief die Grippesaison 2019/20 vergleichsweise „normal“. Das verschaffte letztlich auch etwas Luft in der gleichzeitig aufkommenden Coronakrise.

Gegen Viren der Influenza gibt es eine Schutzimpfung. Zum Glück, sagt das Gesundheitsamt Weiden-Neustadt/WN. Archivbild: Alexander Unger
Gegen Viren der Influenza gibt es eine Schutzimpfung. Zum Glück, sagt das Gesundheitsamt Weiden-Neustadt/WN.

Die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes Weiden-Neustadt/WN sind seit Wochen extrem gefordert und mussten zeitweise zwei hoch ansteckende Virusinfektionen im Blick behalten. Während die neuartige Lungenkrankheit Covid-19 Gesundheitsamtsleiter Dr. Thomas Holtmeier und sein Team in ihrem ganzen Ausmaß noch länger beschäftigten wird, kann für die Influenza Entwarnung gegeben werden. Seit Ostern sind keine Fälle mehr aufgetreten. Für Holtmeier war der diesjährige Verlauf der Grippewelle ein „ganz normaler“.

Grippezahlen von 2018 nicht getoppt

„Die Fallzahlen lagen deutlich niedriger als in der sehr intensiven Welle im Winter 2017/18“, bestätigt der Mediziner auf Anfrage von Oberpfalz-Medien. Damals erreichte die Grippewelle mit insgesamt 2059 gemeldeten Fällen einen Höhepunkt in der Statistik des Gesundheitsamtes. 383 Erkrankte gab es allein in einer einzigen Märzwoche (KW10). Zum Vergleich: Ein Jahr später (2018/19) waren es im gleichen Zeitraum 136 Grippefälle, in diesem Jahr (2019/20) wurden immerhin 161 Fälle gezählt. Danach flaute es ab. In der Kalenderwoche 14 vor Ostern gab es die letzten vier gemeldeten Fälle.

Ob die Influenza, an der jedes Jahr weltweit Menschen sterben, auch in der Region möglicherweise Opfer gefordert hat, kann der Amtsarzt nicht sagen. Ein Grippe-Todesfall sei nicht meldepflichtig. Es bestehe nur eine Meldepflicht für den Labornachweis. Somit sei es auch nicht möglich, die Sterblichkeitsrate von Influenza und Covid-19 zu vergleichen. „Bei Corona stellt sich auch die Frage, welche Zahl man als Nenner verwendet. So führt ein Bezug zu den labordiagnostisch nachgewiesenen Fällen zu einer höheren Rate, als wenn man – theoretisch – auch diejenigen Personen berücksichtigen würde, deren Infektion nicht bekannt ist (z. B. bei untypischen Verläufen)“, sagt der Arzt.

Holtmeier: "Grippeimpfung sinnvoll"

Im Verbreitungsgebiet erkrankten Betroffene vor allem am Influenza-Virus vom Typ A. Der sei am verbreitetsten. Anfang Dezember 2019 waren die ersten 3 Grippefälle aufgetreten. Im Gegensatz zu Corona gebe es gegen die Influenzaviren eine Schutzimpfung. Diese sei nach wie vor zu empfehlen, sagt Holtmeier. „Corona führt uns eindrucksvoll vor Augen, wie dankbar wir darüber sein sollten, dass es bei der Influenza eine Schutzimpfung gibt.

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Weiden in der Oberpfalz21.02.2020

2018 die meisten Grippefälle

 
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