Typisch kreischende Tänzerinnen schwangen im Belle-Epoque-Stil Beine und Kleider. Dabei konnten die wenigsten im Publikum mit der Einleitung des Jacques-Offenbach-Klassikers etwas anfangen. Denn vor dem Tanz galt es zu erraten, was auf die doch eher selten gehörte Ouvertüre folgen sollte.
Die große Quizfrage des Dirigenten Erik Schober lautete: „Zu welchem weltbekannten Lied gehört dieses Vorspiel?“ Kaum einer im Publikum hatte eine Idee. Wenigstens traute sich keiner, sich zu äußern. Mit einer Ausnahme. Courage, die sich auszahlte. So bekam derjenige den Preis, nämlich eine Flasche Sekt, weil er überhaupt einen Tipp abgab. Auch wenn er damit voll daneben lag.
„Die große Johann-Strauß-Revue“ lebte am Mittwochabend nicht nur von der Musik des Walzerkönigs. Im Gegenteil. Das Ensemble huldigte auch dessen Zeitgenossen. „Wir wollen Sie im Herzen berühren", betonte Moderator Jens Wassermann, der besonders auch dem facettenreichen Kulturangebot in der Max-Reger-Stadt huldigte.
Operettenklänge täten besonders in Zeiten gut, in denen viele einer gewissen Perspektivlosigkeit entgegenblickten, sagte der gelernte Schauspieler. „Diese Musik verbindet Menschen.“ Es spielte das „Wiener Walzer Orchester“ die schönsten Melodien des berühmten österreichischen Tonsetzers mit der Geige als Taktstock. Unterstützt wurden die Musiker von den Stimmen der Solisten des Johann-Strauß-Chores. Dazu tanzte ein Ballett anmutige Choreographien.
Frei nach dem Motto „Ich lade mir gern Gäste ein“ präsentierten sich Solisten und Ensembles bunt gefächert auf ihrer musikalischen Reise auf der „Schönen blauen Donau“. Dreh- und Angelpunkt waren die traditionellen Operetten von Johann Strauß. Zur Aufführung kamen aber auch Werke anderer Komponisten, wie Franz Lehar, Carl Zeller oder Georges Bizet.
Garanten für einen erfolgreichen Operettenabend waren "Im Feuerstrom der Reben" oder Lieder wie „Meine Lippen, sie küssen so heiß“, „Dein ist mein ganzes Herz“, „Ich bin die Christl von der Post“, „Schenkt man sich Rosen in Tirol“, "Tritsch-Tratsch-Polka", „Habanera“ oder die lustige Gelehrten-Posse „Ich bin der Prodekan“ aus „Der Vogelhändler“. Für viele Besucher ein wunderschöner Eintritt ins neue Jahrzehnt.
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