Die Kliniken Nordoberpfalz kämpfen in Weiden und Tirschenreuth mit einer sich weiter zuspitzenden Coronalage. In Weiden wurde inzwischen eine vierte Normalpflege station zur Behandlung von Corona-Patienten in Betrieb genommen. Denn vor allem auf den Normalstationen ist die Zahl der Covid-19-Patienten in den vergangenen Wochen deutlich gestiegen. Derzeit werden hier 112 Corona-Patienten behandelt, wie die Kliniken Nordoberpfalz AG am Mittwoch bekanntgab. 95 dieser Patienten befinden sich auf den Normalstationen in Weiden, 17 in Tirschenreuth. Hinzu kommen 6 mit dem Coronavirus infizierte Patienten, die intensivmedizinisch betreut werden müssen (Weiden: 4, Tirschenreuth: 2).
50 neue Corona-Patienten allein am Wochenende in Weiden
Allein am Wochenende seien in Weiden rund 50 neue Patienten mit einer Covid-19-Erkrankung stationär aufgenommen worden. Auch in Tirschenreuth seien Stationen zusammengelegt worden, um weitere Kapazitäten für die Behandlung von Covid-19-Patienten zu schaffen. Dabei treffen die steigenden Patientenzahlen auf eine sich auch beim Personal zuspitzende Situation.
„Wir befinden uns in einer sehr dynamischen Phase mit steigenden Fallzahlen. Das bedeutet nicht nur eine steigende Anzahl von Patientinnen und Patienten, die eine Behandlung benötigen, sondern auch von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich in Quarantäne oder Isolation oder im Krankenstand befinden“, erklärt Prof. Dr. Christian Paetzel, Ärztlicher Leiter am Klinikum Weiden. Aufgrund eines erhöhten Auftretens von Corona-Infektionen sowie wegen Quarantäne- und Isolationsvorgaben könnten einige Stationen nicht mehr in vollem Umfang betrieben werden. Hilfreich sei hier die Struktur als Klinikverbund, wodurch Patienten an den verschiedenen Standorten versorgt werden können.
Dennoch seien elektive Operationen weitestgehend eingestellt worden. Gesichert sei aber nach wie vor die Notfallversorgung.
Probleme bei der Umsetzung der Isolierungs- und Quarantäne-Vorschriften
„Die um das bis zu 30-fach gestiegenen Fallzahlen in der Bevölkerung im Vergleich zu den vorherigen Wellen und die geplanten Öffnungsmaßnahmen bereiten allen Kliniken große Probleme bei der Umsetzung der Isolierungs- und Quarantänemaßnahmen, wie zum Beispiel die Außerbetriebnahme von Betten oder ganzen Stationen. Hier ist eine umgehende Anpassung der Vorschriften erforderlich, um die Leistungsfähigkeit der Kliniken zu erhalten“, wird Prof. Paetzel zitiert.
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