Sicherlich wurde die Fassade des Josefshauses am Adolf-Kolping-Platz x-mal überstrichen. Davon zeugen die dicken Farbschichten über dem ehemaligen Haupteingang, die sich derzeit "aufstellen" und nach unten platzen. Doch nicht nur Farbe löst sich. An einigen Stellen löste sich der Putz, vor allem an der Gebäudekante unter den K-Steinen. Hier klaffen bereits offene Stellen, wo sich das Material vom Bauwerk verabschiedet hat. Verletzte Passanten gibt es bisher offenbar noch nicht zu beklagen.
Derzeit wird sich sowieso nur der, der unbedingt muss, am Josefshaus vorbeizwängen. Die dicke Schicht des Taubenkots, vermischt mit -federn, verengt den Bereich. Deutlich erkennbar ist, wer für die Sauberkeit in diesen vermischten privaten und öffentlichen Zonen zuständig ist: Bis auf einige "Einträge" abgesehen, ist der öffentliche Gehsteig entlang der Straßen fast sauber. Hin zur Fassade des Josefshauses, wo sich der private Grundstücksbesitz nahtlos anschließt, liegen die Hinterlassenschaften der Tauben, die sich in den K-Steinen (ehedem symbolisch für Kolping) eingenistet haben.
Vor fast dreieinhalb Jahren wechselte das Josefshaus den Besitzer. So lange währen nun auch die Hygiene-Probleme. Die Alteigentümer, die Familie Rippl, hatten noch versucht, mit einer vorgehängten Plane der Taubenplage Herr zu werden. Sie mussten die Schutzeinrichtung aufgrund der Proteste der Tierschützer wieder abnehmen. Seitdem wächst die Plage mit jeder neuen Tauben-Population.
Der neue Eigentümer lässt die Zügel schleifen. Von vereinzelten Reinigungsaktionen abgesehen, greifen die Appelle der Stadt nicht. Auf den erneuten Hinweis von Stadträtin Gisela Helgath im Bauausschuss, dass die Fassade des Josefshauses bröckele, was zur Gefährdung von Fußgängern und Autofahrern führe, sicherte der Architekt des Hausherrn dem Bauamt bereits am 22. März die "umgehende Beseitigung" der Schäden zu. Vor Ort ist davon aber noch nichts umgesetzt.
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