Die Behandlung von Covid-19-Erkrankten und Verdachtsfällen wird zentral am Klinikum Weiden durchgeführt. Die Krankenhäuser Kemnath und Tirschenreuth sind vollständig Covid-frei, wie die Kliniken Nordoberpfalz AG am Montagnachmittag in einer Pressemitteilung mitteilt. 13 Covid-19-Erkrankte werden aktuell auf einer Isolierstation am Klinikum behandelt - räumlich von anderen Patienten getrennt. Alle Betten auf dieser Station werden für Covid-19-Fälle vorgehalten. Eingesetzt werden dort Ärzte und Pflegekräfte, die bereits im Frühjahr die Betreuung von CoVid-19-Patienten übernommen und während dieser ersten Welle Erfahrungen im Umgang mit dem Krankheitsbild, den Symptomen und der Behandlung gesammelt haben. „Dieses Wissen können wir jetzt anwenden, was uns in der aktuellen Situation enorm hilft", erklärt Infektiologe Dr. Klaus-Friedrich Bodmann, der Visiten bei allen bestätigten Covid-19-Erkrankten und Verdachtsfällen durchführt.
Drei Coronapatienten auf Intensivstation
Ein leichter Anstieg wird auf der Intensivstation registriert. Hier werden zurzeit drei Corona-Patienten versorgt", wie Klinikumssprecher Michael Reindl auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien bestätigt. „Auch hier können wir auf die Erfahrungen aus dem Frühjahr zurückgreifen“, sagt Medizinische Direktorin Michaela Hutzler. Die Beatmungsgeräte im Wert von rund 200.000 Euro, die das Ministerium vor einigen Monaten zur Behandlung von CoVid-19-Erkrankten zur Verfügung gestellt haben, optimieren das bereits zuvor vorhandene Equipment zusätzlich.
Darüber hinaus hat die Kliniken AG in den vergangenen Monaten ein Pandemielager mit einer großen Menge an persönlicher Schutzausrüstung (Mundschutz, Kittel, Haube, Handschuhe), Medikamenten, medizinischer Ausrüstung und Verbrauchsgütern sowie Desinfektionsmittel angelegt. „Durch dieses Lager sind wir bestens vorbereitet und müssen mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Lieferengpässe mehr fürchten, wie sie im Frühjahr aufgetreten sind“, so Hutzler.
Positiv sei auch die hausinterne Auswertung im eigenen Labor von Covid-19-Tests. Alle symptomatischen Patienten und begründete Verdachtsfälle erhalten dabei einen so genannten PCR-Test (Polymerase-Kettenreaktion), dessen Ergebnis innerhalb eines Tages vorliegt, heißt es weiter in der Pressemitteilung. Bis zu diesem Zeitpunkt würden die Patienten isoliert untergebracht.
Schnelltest in 30 Minuten
Bewährt hat sich nach einigen Tagen die Nutzung von Antigen-Schnelltests, die ein Ergebnis innerhalb von rund 30 Minuten liefern. Diese werden sowohl für ambulante Patienten eingesetzt, die zu einer OP oder zu einem Eingriff ins Klinikum kommen, aber auch bei Notfällen: „Bei einem Patienten mit Verdacht auf Schlaganfall wurde am Wochenende ein solcher Schnelltest durchgeführt. Das Ergebnis lag bereits vor, während der Patient noch im CT erstversorgt wurde“, sagt Professor Christian Paetzel, Chefarzt der Radiologie und Ärztlicher Direktor der Region Süd.
Getestet werden auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Klinikenverbund. Für diese Reihentestungen wurde am Klinikum Weiden eine eigene Abstrichstelle eingerichtet. Die seit Montag gesetzliche Vorgabe, Berufspendler einmal wöchentlich zu testen, werde im Klinikverbund bereits seit mehreren Wochen durchgeführt. Aktuell betreffe das 15 pendelnde Pflegekräfte und Ärzte aus Tschechien, wie Sprecher Reindl mitteilt.
Vorstand Dr. Thomas Egginger ist zuversichtlich: „Wir sind gut vorbereitet auf das, was in den kommenden Wochen und Monaten noch auf uns zukommen könnte."
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