Denn für eine Einkaufsnacht gibt es Vorgaben, auch zum Angebot draußen. Kritisch hat sich vor allem Philipp Kaufmann, Geschäftsführer des City-Centers, geäußert. Er meint, der Handel profitiere nicht genug von der Veranstaltung. Von der Stadt, die die Einkaufsnacht zusammen mit dem Stadtmarketing veranstaltet, war bis Dienstag keine eigene Stellungnahme zum Thema zu erhalten. Laut Sprecher Norbert Schmieglitz steht sie hinter dem, was Andrea Schild-Janker, Geschäftsführerin des Stadtmarketings, bereits am Montag gesagt hatte. Sie verteidigt zum Beispiel die von Kaufmann kritisierte Terminwahl. "Bei der Konzeption wurde von den Händlern bewusst ein Termin im Sommerschlussverkaufszeitraum gewählt, um die bereits bestehenden Rabattierungen zu nutzen und geballt zu vermarkten."
Gleiche Wertigkeit
Skeptisch zeigt sich Schild-Janker gegenüber Sonnas Gedanken, draußen sei zu viel los und deshalb werde so wenig eingekauft. Die Meinungen der Händler seien hier unterschiedlich. "Früher hatten wir am Josef-Witt-Platz keine Band. Die Händler dort haben das moniert, weil der Kundenstrom nicht bis dorthin floss." Jetzt gebe es dort, direkt vor dem City-Center, deshalb Essen und Musik. Sie betont: "Gastronomen sind genauso wertige Mitglieder im Stadtmarketing wie Händler." Sie findet: "Es muss doch gar nicht absolut jedes Geschäft geöffnet haben."
Und dann hat auch noch die Regierung der Oberpfalz ein Wörtchen mitzureden. Wenn man in Weiden eine Einkaufsnacht veranstalten will, muss man diese dort genehmigen lassen. Und dafür gibt es einige Voraussetzungen (siehe Kasten). "Wir haben durchaus schon um Straßenhälften gekämpft", so Schild-Janker und nennt etwa Sport Fehr.
Zusätzliche Angebote nötig
Bei der Genehmigung von erweiterten Öffnungszeiten spiele neben der Lage der Straße auch eine Rolle, wie dicht diese mit Geschäften besiedelt sei und ob dort zusätzlich etwas geboten wird. In der Türl- und der Schulgasse zum Beispiel "sollte schon Musik stehen", wenn die Geschäfte dort geöffnet haben können sollen. Und je mehr Geschäfte sich an den verlängerten Öffnungszeiten beteiligten, desto leichter sei es, eine Genehmigung zu bekommen. Musiker, die bei "Weiden träumt" kostenlos auftreten, spielten natürlich auch nur dort, wo etwas los ist und es im Idealfall auch Sitzmöglichkeiten gibt.
Regeln für die Genehmigung einer Einkaufsnacht
Folgende Vorgaben (Auszug) müssen erfüllt sein, damit die Regierung der Oberpfalz eine Einkaufsnacht wie "Weiden träumt" auf Antrag der Stadt genehmigt:
- Die Veranstaltung muss bei der Regierung beantragt werden und im öffentlichen Interesse liegen.
- Die verlängerten Öffnungszeiten werden bewilligt, wenn die Versorgung der Menschen davon abhängt. Wörtlich heißt es in der Bewilligung für „Weiden träumt“ für 2019: „Aus dem Antrag ergibt sich, dass aus Anlass der Veranstaltung ein über das normale Maß hinausgehender Besucherandrang zu erwarten ist. Eine Verlängerung der Ladenöffnungszeiten (...) bis 24 Uhr ist deshalb zur Befriedigung der Versorgungsbedürfnisse einer größeren Menschenmenge im öffentlichen Interesse dringend nötig.“
- Durch die Bewilligung werden die gesetzlichen bzw. tariflichen Bestimmungen über die zulässige Arbeitszeit nicht berührt.
- Die Stadt muss dem Antrag einen Stadtplan beilegen, in dem die Veranstaltungsfläche eingegrenzt wird. Für „Weiden träumt“ wurde die engere Innenstadt-Definition der Stadtplanung übernommen.
- Der Veranstalter muss einzeln begründen, warum Nebenstraßen mit aufgenommen werden sollen. Wer sich als Händler im genehmigten Bereich befindet, darf die Öffnungszeiten erweitern. Wer sich außerhalb befindet, darf nicht über die normalen Zeiten hinaus öffnen.
Kein Shopping bei "Kunstgenuss bis Mitternacht"
In der Praxis werde eine Einkaufsnacht wie „Weiden träumt“ nur ein Mal pro Jahr von der Regierung genehmigt, erläutert Schild-Janker. Deshalb sei es beispielsweise nicht möglich, bei weiteren Veranstaltungen wie „Kunstgenuss bis Mitternacht“ die Geschäfte über die normalen Ladenöffnungszeiten hinaus für Einkaufsfreudige zu öffnen. Nachfragen von Kunden dazu gebe es regelmäßig, die Genehmigung dafür jedoch nicht.
"Weiden träumt" ist an und für sich eine ganz tolle Veranstaltung.Von so etwas hätte ich früher,als ich noch in Weiden wohnte und dort regelmäßig abends unterwegs war,wirklich geträumt.Jetzt sind mir da einfach zu viele Leute unterwegs und zu großes Gedränge.
Was mir aber auch sauer aufstößt ist dieser Nebeneffekt des Konsums.Natürlich wollen die Einzelhändler was verkaufen,aber ich hab grad so dieses Gefühl:"So,wir bieten euch hier was,jetzt gebt gefäälligst auch viiieel Geld aus".Ich persönlich hätte an so einem Abend auch keine Lust vollbepackte Taschen mit mir rumzuschleppen oder mich durch die Geschäfte schieben zu lassen.
Zumal ich "Weiden träumt" schon gar nicht wegen der geöffneten Geschäfte besuchen würde,sondern wegen der besonderen Unterhaltung....
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