Erster Akt der Ereignisse rund um den Nofi-Lauf am 29. Mai in Weiden: Das Laufsymposium „10 Jahre Nofi – mehr als nur ein Lauf“ in der OTH lieferte ein wahres Feuerwerk von Argumenten für den Laufsport. Mediziner, Trainer, Fachexperten und eine erfolgreiche Extremsportlerin lobten dieses Ausdauertraining und gaben dafür zahlreiche Anleitungen.
Damit alles nicht nur Theorie bleibt, begleitete Oberpfalz-Medien-Redakteur Wolfgang Würth das gesamte Vortragsgeschehen exakt im 10,0-Kilometer-Tempo auf dem Laufband direkt vor den Augen der Zuhörer. Immer wieder wurde Würth von Moderator Martin Neuhaus um einen Kommentar zu den Vortragsinhalten gebeten. Beim Pulsschlag von 120 bis 130 fiel ihm dies sogar leicht. „Laufen macht nicht nur immer Spaß“ war einer seiner Kommentare, als ihm die lange Reihe der Berichte über positive Gefühle während des Laufens wohl doch etwas zu übertrieben erschienen war.
Ärztlicher Rat
Doch ansonsten war der Abend vollgepackt mit Argumenten für diese Sportart. Und Überzeugungskraft bekamen diese vor allem deshalb, weil namhafte Mediziner zum Laufen aufforderten. So insbesondere der Professor Robert Schwinger, Kardiologe und Chefarzt am Klinikum Weiden. Wörtlich stellte dieser fest „wenn Sie länger leben wollen, müssen Sie laufen“. Umgekehrt gelte „je länger Sie sitzen, desto eher sterben Sie“. Konkreter wurde Schwinger noch mit dem Satz „man lebt um die Zeit länger, in der man Sport betreibt“. Doch er schränkte auch ein „Laufen kann auch gefährlich sein“ und empfahl vor allen den Älteren den Besuch eines Kardiologen. Radfahren sei noch gesünder als das Laufen. Schwinger stellte außerdem fest, dass Spitzensportler ein erhöhtes Risiko für Vorhofflimmern hätten.
Die Chefärztin der Orthopädischen Rehabilitation Waldsassen, Elisabeth Eißner, sah Ähnlichkeiten zwischen den Wirkungen einer Schmerzbehandlung und denen der beim Laufen entstehenden Endorphine. Jeder solle die für sich passende Sportart finden, empfahl Eißner. Schmunzelnd bemerkte sie aber auch: „Mein Runners' High hatte ich beim Faschingszug“. Über die Motive zum Laufen sprach der Diplom-Psychologe Jörg Oppitz und nannte „Natur erleben, Selbstwert steigern, Ziel erreichen, allgemeine Gesundheit und Zusammensein mit anderen“. Positiv wirke sich das Laufen auch auf das Immunsystem, den Stressabbau, das psychische befinden und Depressionsprävention aus.
Ein Ziel erklären
Die Ultramarathonläuferin und vierfache Mutter Holly Zimmermann empfahl sich ein läuferisches Ziel zu setzen und dieses Ziel öffentlich zu machen. Alles sei „Kopfsache“ meinte sie und stellte fest „Wir haben viel mehr Potenzial, als wir denken, wir müssen nur an uns glauben“. Aus Sicht der Biomechanik empfahl Christopher Fleischmann von der OTH in Weiden wegen der beim Laufen entstehenden Gelenkbelastung „ein richtiges Schuhwerk, das auch zum Untergrund passt“. Vorteile sieht er im Vorfußlaufstil. Laufen im Freien hätte Vorteil im Vergleich zum Laufband. „Draußen laufen ist wegen des höheren Energieaufwands und des Luftwiderstands effektiver.“ Und „Laufen erhöht die Knochendichte“ hätten die Messungen im Labor ergeben.
Athletik-Trainer Christian Wolf empfahl „dynamisches Dehnen“ und Laufschuhe nach Funktionalität und nicht nach Leuchtfarbe auszusuchen. Mit dabei war auch Stefan Kosmus, der an allen Nofi-Läufen seit dem Jahr 2010 teilgenommen hatte. Auf die Frage des Moderators Neuhaus nach der schönsten Laufstrecke antwortete Kosmos „Weiden gefällt mir am besten“ - ein Aufruf für die Teilnahme am 29. Mai.
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