Nun macht Rückwärtsgehen noch lange keinen Moonwalk. Und eine rote „Thriller“-Jacke keinen Michael Jackson. Ausgerechnet der längste Programmpunkt, ein Jacko-Medley, war nicht ihr Ding. Die Einlage überforderte dann doch die Tanz-Profis von der „Broadway Dance Company & Dance Factory Dublin“. In tänzerischer Hinsicht. Vor allem aber, weil das leichtgewichtige Original durch seinen routiniert robotenden Klon staturtechnisch eher unvorteilhaft ersetzt wurde.
Applaus gab es trotzdem genug für die Party. Denn bei den anderen Nummern nahm das „Night of the Dance“-Ensemble in der Max-Reger-Halle richtig Schwung auf. Wirbelige Formationstänze, rhythmisch gepfeffertes „Dirty Dancing“, aber auch duale Ausdruckspräsenz. Insgesamt war der Abend effektreich konstruiert und wirkte äußerst spannungsgeladen. Technische Brillanz bewies vor allem das grazile Tanzpaar. Garniert war die Show mit einer guten Prise Humor und mitreißender Musik von Ed Sheeran bis Imagine Dragons mit „Thunder“.
Insgesamt bot die Stepptanz-lastige Company gutes Entertainment, Rasanz und spektakuläre Tanzeinlagen. Die Tänzerinnen und Tänzer kamen aus der ganzen Welt. Das machte die temperamentvolle Aufführung zu einem Schmelztiegel aufwühlender Emotionen, was sich vor allem im Latin-Teil widerspiegelte. „Lord of the Dance“, „Riverdance“, Breakdance, „Pirates of the Caribbean“, „La Conquista“: heiß, wild und lustig. Und es bedeutete allerhöchste Konzentration, wenn dutzende Fußpaare völlig synchron auf den Boden donnerten.
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