Neues Leben im ehemaligen "Benetton" in Weiden

Weiden in der Oberpfalz
24.07.2022 - 13:04 Uhr
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Einst gab es hier am Stadtmühlweg Klamotten zu kaufen. Nun ist hier das Stadtlabor ansässig. Denk.max heißt es. Doch was steckt dahinter?

Das Denk.max Stadtlabor am Stadtmühlweg in Weiden ist eröffnet. "Man muss sich das hier wie ein Ladengeschäft in einer 1-A-Lage in der Weidener Innenstadt vorstellen", erklärt Severin Hirmer das Denk.max-Konzept. Hirmer gehört zum Organisationsteam, das für die Entstehung des Stadtlabors verantwortlich zeichnete. Es liegt direkt am Issy-les-Moulineaux-Platz, im ehemaligen "Benetton"-Laden. Das Projekt sei im Rahmen der Leerstandsbekämpfung entstanden. Die Stadt Weiden und die OTH hätten sich beizeiten Gedanken darüber gemacht, was man tun könnte, um hier in der Innenstadt OTH-Inhalte abzubilden.

"Das war der erste Schritt." In einem zweiten Schritt wollte man sich neben der akademischen Bildung auch einen Partner für die berufliche Bildung mit an Bord holen. "Denn beide sind gleichwertig in ihrer Wichtigkeit." Hier habe sich dann die Lars-und-Christian-Engel-Stiftung (LUCE) ins Spiel gebracht, deren Steckenpferd die berufliche Bildung sei. Diese drei Partner hätten schließlich den Standort hier eröffnet, nach dem Vorbild des Nürnberger Stadtlabors mit seinem Fokus auf Innovation, Digitalisierung, Bildung und Nachhaltigkeit.

Man könne Räumlichkeiten mieten, etwa für Workshops oder Ausstellungsflächen. "Ich kann als Firma oder Unternehmen meine Produkte in Bezug auf Innovation präsentieren und ausprobieren lassen." Anfragen lägen bereits vor. "Das soll alles hier stattfinden. Wir haben jetzt erst einmal eine zwölfmonatige Testphase, die von der Stadt Weiden gefördert wird. Ich nenne hier die Miete." Ein Jahr lang probiere man sich jetzt erst einmal aus. "Einiges wird nicht funktionieren, anderes hoffentlich schon. Am Ende des Tages wird alles in einem Geschäftsmodell enden, das für die Projektbeteiligten in einem tragfähigen Konzept aufgeht."

Bald "normale" Öffnungszeiten

Spätestens mit Beginn des kommenden Schuljahres wolle man ganz normalen Öffnungszeiten. "Ich könnte mir denken: 10 bis 17 Uhr." Bis dahin biete man eine Sommeröffnung an. Auch im Rahmen von "Weiden träumt" wolle man sich der Bevölkerung öffnen. Wie der Name entstanden sei, wusste Oberbürgermeister Jens Meyer: "Denk.max ist eine Mischung aus Denkwelt und Max Reger, und ist gleichzeitig der Ausdruck maximalen Denkens."

Melden könne sich jeder, der sich für die Themen der drei Partner oder der jeweiligen Aussteller interessiere. Den Startschuss mache ein Start-up-Unternehmen mit Produkten, die es bisher auf dem Markt noch nicht gebe. Generell könne sich jede Schule, sogar jeder Kindergarten melden. Geplant sei, dass sich hier vor Ort vor allem Menschen einfänden, die ein Faible hätten für gerade präsentierte Themenbereiche und die das Gespräch mit den Ausstellern suchten. "Vielleicht bei einer Tasse Kaffee oder einem Glas Bier." Man wolle einen ganz niederschwelligen Zugang bieten.

Bewusst Innenstadt gewählt

Klar könne man dasselbe Angebot auch auf dem OTH-Campus leisten. "Aber wer kommt dort schon ganz zufällig vorbei, wie hier am Stadtlabor?" Diese Räume hier könne man multifunktional nutzen. Sie seien für jedermann einsehbar und stärkten die Altstadt. "Hier übernehmen wir als Hochschule eine aktive Rolle zwischen Wissenschaft und Gesellschaft", erklärte OTH-Präsident Professor Clemens Bulitta. "Wir wollen Ideen und Innovationen einen Rahmen geben", sagte der Vorstandsvorsitzende der LUCE-Stiftung, Professor Erich Bauer. Und Florian Prosch, geschäftsführender Vorstand der mitfinanzierenden Markgraf-Stiftung, betonte, dass die Oberpfalz hier gut unterwegs sei.

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Weiden in der Oberpfalz06.02.2022
 
 

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