Schnell füllen sich die 480 Stellplätze in der neuen Parkgarage, die nur über die Wolframstraße angefahren werden kann. Dennoch bleiben selbst am Eröffnungstag Lücken. Freie Stellplätze gibt es bis weit in den Nachmittag auch auf dem Großparkplatz sowie den Parkdecks Naabwiesen und Friedrich-Ebert-Straße. Überraschend: Obwohl NOC-Bauherr Fondara eifrig im Nachbarland geworben hat, findet sich der erste tschechische Bus erst nach 15.30 Uhr auf dem Großparkplatz.
Ebenso überraschend: Der Verkehr in der Innenstadt fließt, läuft lange wie geölt. Es bleibt bei den gewohnten, alltäglichen kleinen Rückstaus in der Sedan- sowie Bürgermeister-Prechtl-Straße, berichtet Stadtbus-Unternehmer Wolfgang Wies.
1-Euro-Ticket kommt an
Er kann sich mit seinem Personal auch darüber freuen, dass mit dem "supergünstigen 1-Euro-Ticket" zunehmend mehr Weidener den Weg zum ÖPNV geöffnet wird. Beispiel: Sinkt nach 9 Uhr gewöhnlich das Fahrgastaufkommen, so war diesmal der Bus auf der Linie Rothenstadt regelrecht überfüllt. Die gilt auch für die Linie Kohlberg, die ansonsten eher Auslastungsprobleme hat. Bis zum Wochenende gilt noch das 1-Euro-Stadtbus-Ticket.
Oben im Parkdeck Wolframstraße tasten sich die Autofahrer erstmals durch das Haus. Die Frage, wo denn die Kartenautomaten zu finden sind, muss erst gar nicht beantwortet werden: Das Parken ist bis zum Wochenende ja kostenlos. "Etwas Verwirrung" gibt's, gestehen einige Autofahrer, wenn es gilt, das Parkdeck zu verlassen: zweispurig hinein in die Sedanstraße? Wer hat Vorfahrt?
Fast Unfall am umgebauten Verkehrsknoten Ringstraße
Der Verkehrsexperte der Polizeiinspektion Weiden, Hauptkommissar Johann Wurm, darf sich mit seiner Aufforderung an die Autofahrer, in diesen Tagen mit besonderer Vorsicht und Rücksichtnahme unterwegs zu sein, bestätigt fühlen: Gerade ist der umgebaute Verkehrsknoten Schiller-, Luitpold- und Ringstraße freigeräumt, kommt es gegen 10.30 Uhr zu einem "Beinahe-Unfall". "Da hat nicht mal mehr ein Meter gefehlt", stellt Wurm fest.
Dieser Knoten gilt bereits bisher "wegen der schwierigen Linksabbiege-Situation" als Unfallschwerpunkt. Die Gefahr werde nun sogar steigen, befürchtet Wurm. Die Zahl der Linksabbieger (hin zum NOC-Parkdeck) werde sich deutlich erhöhen. Obwohl sie Grün an der Ampel haben, müssten die abbiegenden Fahrzeuge den entgegenkommenden geradeaus in Richtung Norden fahrenden Autos Vorfahrt gewähren. "Das checkten schon bisher nicht alle Fahrer."
Staus erst im Berufsverkehr
Von einem tagsüber weitgehend entspannten Verkehrsgeschehen berichtet Wolfgang Wies. Erst gegen 17.10 Uhr, mitten im Berufsverkehr, blieben dann auch mal die Busse in der Schillerstraße sowie stadtauswärts in der Sedanstraße "richtig stecken". Der Stadtlinien-Betreiber ist mit dem NOC-Eröffnungstag "mehr als zufrieden". Es dürfe sich durchaus der ÖPNV auf die Fahnen schreiben, dass die Straßen im Zentrum weitgehend durchlässig blieben.
Viele Autofahrer (auch aus dem Umland) interpretierten das Angebot des 1-Euro-Tickets auf ihre Weise: Sie stellten ihre Fahrzeuge entfernt von der Innenstadt ab und nahmen dann den Bus zum ZOB oder zu den Haltestellen in NOC-Nähe. Stark frequentiert waren auch die neuen Radl-Anlehnbügel in der Ringstraße.
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