Seit Donnerstag vergangener Woche ist das gemeinsame Corona-Testzentrum von Weiden und dem Landkreis Neustadt/WN auf dem neuen Festplatz in Betrieb. "Es war eine gewaltige Herausforderung", sagte Oberbürgermeister Jens Meyer in der Stadtratssitzung am Montag. Man habe sich eingehend mit dem Rechtsdezernat, Gesundheitsamt und der Regierung der Oberpfalz beraten. Gemeinsam mit dem Landratsamt wurde letztendlich diese "vor allem zeitliche und sportliche Herausforderung" gemeistert. "Der Echtbetrieb läuft.
Bereits am ersten Tag haben sich 85 Personen testen lassen", berichtete Meyer. In der Folge habe es einige positive Testergebnisse gegeben. Ein Großteil seien Reiserückkehrer, die unter anderem Familienmitglieder im Ausland besucht haben. Im Folgenden wurden auch Kontaktpersonen der Kategorie 1 ("sehr enger Kontakt") untersucht. Auch hier habe es positive Tests gegeben. Am Freitag sei der Frühwarnwert von 35 - er gibt den Wert der 7-Tage-Inzidenz pro 100 000 Einwohner an - überschritten worden.
Doch Meyer beruhigt und rät zu Besonnenheit. "Wir möchten maximalen Gesundheitsschutz sicherstellen und beobachten engmaschig die weitere Entwicklung. Wenn es sein muss, testen wir auch am Wochenende." Auch des Chef des Gesundheitsamtes, Dr. Thomas Holtmeier, sei im Dauereinsatz.
Ein Lockdown mit erheblichen Einschränkungen für die Weidener sei nicht zu befürchteten. "Erst bei Überschreitung des Warnwerts von 50 und einem diffusen Infektionsgeschehen werden wir tätig", sagte der OB. Und für den Fall der Fälle gebe es "Schubladenpläne". Es sei weiterhin anzuraten, auf Abstand und Hygienschutzmaßnahmen zu achten und einen Mund-Nase-Schutz zu tragen.
Ausdiskutiert
Die Corona-Pandemie ist noch nicht vorbei, Schutzmaßnahmen wie das Tragen einer Maske bleiben ratsam. Auch im Stadtrat kehrt Routine ein: Maske auf, wer ans Rednerpult tritt oder durch den Sitzungssaal läuft. Mit einer Ausnahme. Stadträtin Sonja Schuhmacher ignoriert beharrlich den Gesichtsschutz und wird nicht müde, die Corona-Maßnahmen zu kritisieren, kaum dass sie am Mikrofon steht. Der Unmut der Stadträte wächst: „Nicht auszuhalten“, „unsäglich“, manch einer will sie gar nach Hause schicken. Wertvolle Zeit geht verloren. Zeit, die besser in die Diskussion der Themen auf der langen Tagesordnung investiert wäre. Schuhmachers persönliches Maskenproblem sollte nach mehreren Sitzungen jetzt endlich ausdiskutiert sein.
Von Stephanie Hladik