OWV-Chef Alois Lukas trat die Flucht nach vorn an, bevor „die Gerüchteküche hochkocht“. Beim Pfingstfest am Montag in Tröglersricht informierte er, dass ein Pächterwechsel auf der Strobelhütte ansteht. Gegenüber Oberpfalz-Medien bestätigt er am Dienstag die „glückliche Fügung“, dass der Betrieb des beliebten Ausflugsziels nahtlos weiterläuft.
„Wir haben den Vertrag mit Jan Dolezal im beiderseitigen Einvernehmen zum 15. Juni aufgehoben“, sagt Lukas. Der Tscheche war im Oktober 2018 hoffnungsvoll gestartet. „Es lief eigentlich ganz gut, der Umsatz stimmte“, sagt der Vorsitzende des Waldvereins. Einzig die tschechische Küche war manchem Besucher etwas zu deftig. In Schieflage geriet der Pächter dennoch. „Er hat seinen Mitarbeitern keine Löhne mehr bezahlt, wurde nachlässig bei der Versorgung der Hütte, indem er zum Beispiel den Gasvorrat ausgehen ließ“, sagt Lukas. „Wir mussten handeln.“
Durch Zufall fand sich schnell ein neuer Pächter. „Helmut Kick aus Weiden springt in die Bresche“, freut sich Lukas. „Wir kennen uns vom Vitalis.“ Kick ist dort tätig und sei regelmäßiger Stammgast auf der Strobelhütte. „Er wird die Hütte in unserem Sinne weiter betreiben. Ab Sonntag, 16. Juni, übernimmt Kick offiziell, der Vertrag sei unterschrieben.
Seit zehn Jahren wandert Helmut Kick am Sonntag mit seiner Frau Sabine zur Strobelhütte. Der Platz unterhalb des Vierlingsturms sei für ihn etwas Besonderes. Ihn so zu erhalten fast schon Pflicht. „Ich mache das gern“, sagt Kick auf Nachfrage. „Schon allein wegen der Mitarbeiter.“ Man kennt sich. Köchin Iwana und ihre Helferinnen Lenka und Katka hätten den Betrieb die vergangenen Monate am Laufen gehalten.
In die Küche will der 56-Jährige sich nicht einmischen, allenfalls die Speisekarte etwas verändern. Das Angebot ergänzen könnten Kaspressknödel („Meine Frau kann die gut“), Suppen, Krautwickel („Macht heute kaum mehr jemand“) oder Schopperla. Der Sonntag bleibe Bratentag.
Kick versteht was vom Kochen, hat bei der Bundeswehr Restaurantfachmann gelernt. „Das ist lange her, aber Kochen ist heute noch meine Leidenschaft“, wie er sagt. Wichtig ist ihm, dass alle Produkte aus der Region kommen. „Kleine Metzgereien, örtliche Rinderzüchter, der Bioobsthändler um die Ecke, die Qualität muss stimmen.“ Der 56-Jährige – seit vielen Jahren OWV-Mitglied – will den Hüttencharakter des 30 Jahren alten Gebäudes erhalten. Seine Frau werde allenfalls etwas umdekorieren. Vorstellen kann sich Kick auch, behutsam das kulturelle Angebot zu erweitern. „Warum nicht mal ein Oktoberfest oder einen Blues- oder Jazz-Abend für jüngeres Publikum veranstalten? Ich kenne durch meine Arbeit viele Leute, da ist alles möglich“, lacht er. Er habe auch bereits einige Anfragen für private Feiern.
Noch-Pächter Jan Dolezal soll sich nach Informationen von Oberpfalz-Medien im Urlaub im Ausland befinden. Er war am Dienstag telefonisch nicht zu erreichen.

















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