Für die Umstellung bzw. bereits für das Vergabeverfahren der neuen Software sind einige Vorarbeiten bei der Benutzungs- und Gebührensatzung der Regionalbibliothek notwendig. Der Finanzausschuss segnete am am Dienstag die Vereinfachung (Standardisierung) des komplexen Gebührenmodells der Regionalbibliothek ab. Damit sollen Sonderkosten bei der Programmierung und erhöhte Folgekosten bei Updates der neuen Software vermieden werden.
Keine Extragebühren für Digitale
Im bundesweiten Digitalisierungsprogramm "WissensWandel" wird der Umstieg auf eine neue Bibliothekssoftware mit bis zu 90 Prozent gefördert. Die Stadt Weiden hat den Antrag bereits gestellt. Im Falle eines positiven Förderbescheids muss der Umstieg noch im Jahr 2021 erfolgen.
Die verworrene Struktur des Gebührenmodells der Regionalbibliothek ist 2014 durch die Überführung der Fördervereinsmitglieder in den städtischen Haushalt entstanden. Die Förderer genießen die Vorteile der "Premium"-Mitgliedschaft, die einer sogenannten "All-in"-Mitgliedschaft entspricht. Ebenso galt damals die digitale Angebot (Zugang zu eBooks, Brockhaus digital) als Besonderheit und wurde in der Regionalbibliothek mit extra Gebühren (Plus-Mitgliedschaft) belegt. Dieses Vorgehen sei nicht mehr zeitgemäß. "Die Rolle des Trägermediums ist in den Hintergrund gerückt - was zählt, ist der Inhalt", so Stadtkämmerin Cornelia Taubmann in ihrer Vorlage.
"Gegenwärtig hochpreisig"
Das neue Tarifmodell sei so gerechnet, dass die Einnahmen dem derzeitigen Volumen entsprechen. eine Gebührenerhöhung sei "nicht marktverträglich". Und zugleich bekennt die Stadtkämmerei: Die Nutzung der Regionalbibliothek Weiden ist im Vergleich mit bayerischen Bibliotheken in etwa gleicher Größe "gegenwärtig hochpreisig". Die zeige sich etwa beim Vergleich mit der Stadtbibliothek Bayreuth. Dort zahlen Personen unter 18 Jahre keine Gebühren, Erwachsene 18 Euro und Familie 26 Euro. In der Regionalbibliothek zahlen bisher Kinder bis 9 Jahre 5 bis 15 Euro, Jugendliche bis 15 Jahre 10 bis 20 Euro, Jugendliche und Studenten 15 bis 25 Euro Erwachsene 30 bis 50 Euro und Familien 40 bis 65 Euro.
Die Änderungen dürften zu keinen Einnahmeverlusten in der Regionalbibliothek führen, forderte SPD-Fraktionschef Roland Richter. Personaldezernent Reiner Leibl verdeutlichte, dass das Defizit schon allein durch die Entwicklung bei den Personalkosten steigen werde.
Die neuen Jahresgebühren
- Erwachsene: 40 Euro (bisher 30 bis 50 Euro)
- Kinder bis 9 Jahre: 5 Euro (bisher 5 bis 15 Euro)
- Jugendliche bis 15 Jahre: 10 Euro (bisher 10 bis 15 Euro)
- Jugendliche ab 16 Jahre sowie Studenten bis 27 Jahre: 20 Euro (bisher 15 bis 25 Euro)
- Familien: 55 Euro (bisher 40 bis 65 Euro)
- Institutionen und Firmen (maximal drei Ausweise): 100 Euro
- Monatsausweis: 10 Euro
- Gebühr für Klassenführungen (bisher 35 Euro) entfallen
- Gebühr für Vormerkungen/Kaufwünsche (bisher 1 Euro im Basistarif) entfallen
- Fernleihgebühren entfallen
- Mahngebühren werden aus wirtschaftlichen Gründen angehoben
- Entleihbeschränkung (bisher zehn Medien) wird auf 15 erweitert
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