Es ist jetzt nicht so, dass im Weidener Rathaus die Telefone nicht still stehen. Aber einige Nachfragen soll es in den vergangenen Tagen schon gegeben haben, ist zu hören. Auch in den sozialen Netzwerken sind die Weidener Störche Thema. Anlass ist die ausgefallene Webcam, die normalerweise auf der Internetseite der Stadt Weiden rund um die Uhr einen Blick auf den Storchenhorst auf dem Dach des Alten Schulhauses ermöglicht. Seit einer Woche gibt es keine Bilder mehr, und das bedauert nicht nur Storchenbeauftragte Helga Bradatsch.
Der Zeitpunkt ist denkbar ungünstig, denn mittlerweile müsste der erste Nachwuchs geschlüpft sein. Drei bis vier Eier hatte Bradatsch heuer im Nest ausgemacht. Das erste Ei könnte um den 1. April gelegt worden sein. 30 Tage dauert es vom Legen des Eis bis zum Schlüpfen der Küken. Und so müsste vor ein paar Tagen der erste Jungstorch geschlüpft sein. "Auch das zweite sollte da sein. Die Storchenjungen dürften inzwischen eine knappe Woche alt sein", vermutet Bradatsch. Überprüfen könne sie es aber leider nicht, denn es "gibt ja nichts zu sehen".
Kamera wird ausgetauscht
Die Stadt arbeitet mit Hochdruck an dem Problem. "Die Kamera ist kaputt und es muss vermutlich eine neue angeschafft werden", bestätigt Pressesprecherin Christina Geiger auf Anfrage. Das soll so schnell wie möglich passieren. Einen Zeitpunkt könne sie aber nicht nennen.
"Bis es so weit ist, müssen wir einfach Geduld haben. Und vielleicht erleben wir ja dann eine Überraschung", bleibt Helga Bradatsch entspannt. Eines der Eier schien sehr groß, zwei weitere waren normal und eines war sehr winzig. "Wie die Küken aussehen, wird spannend werden. Nummer 4 rechne ich aber sehr geringe Chancen aus." Storchenküken werden nicht in den Schnabel gefüttert, sondern müssten sich ihr Futter, das die Eltern zum Horst bringen, selbst nehmen, erklärt die Expertin. Der Jüngste könne sich dabei oft nicht gegen seine bereits größeren Geschwister durchsetzen und würde oftmals verhungern. "Aber drei Jungen zu versorgen wäre eh genug für die Storcheneltern."
Übrigens: Auch die Storchencam des Landratsamtes Neustadt/WN gewährt Einblicke ins Nest über den Dächern von Neustadt/WN. Einen Live-Stream bietet die Stadt Eschenbach aus dem Horst des brütenden Fischadlers.















Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.