Ende 2020 war die Aufregung groß, als der Chef der Tafel Weiden-Neustadt, Josef Gebhardt, diese Mail öffnete. Darin forderte ihn die mittlerweile parteilose Stadträtin und Maskengegnerin Sonja Schuhmacher auf, in den Räumen des Vereins in der Fichtestraße auf die Maskenpflicht zu verzichten. Schuhmacher argumentiert, wie es Coronaleugner gern tun: Das Tragen der Mund-Nasen-Bedeckung sei gesundheitsschädigend – für Besucher der Tafel ebenso wie für die Mitarbeiter. Schadensersatzklagen könnten dem Tafel-Chef drohen. "Dummdreist", fand der die Nachricht – und bekam viel Zuspruch. Nur eine schwieg: die Absenderin. Bis jetzt.
In einer Nachricht an die Redaktion rechtfertigt Sonja Schuhmacher nun, zwei Wochen nach ihrer Mail an die Tafel, nochmals ihr Tun. Einsicht zeigt sie nicht. So heißt es: "Unlängst wurde ich von einer jungen Frau angesprochen, die ein Kind erwartet und beim Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung in Atemnot gerät." Mit der Mail sei es ihr "lediglich darum [gegangen], ihn (Tafel-Chef Josef Gebhardt, Anmerkung der Redaktion) um eine weniger rigorose Durchsetzung der Maskenpflicht zu bitten, und ihn auf die möglichen rechtlichen Folgen aufmerksam zu machen, die es haben kann, wenn Menschen infolge von Sauerstoffmangel in einer öffentlichen Einrichtung zu Schaden kommen." Was dann folgt, ist ein Verweis auf Studien, wie sie Coronaleugner gerne zitieren: Ihnen zufolge würden Masken keine Leben retten.
Rückendeckung bekommt Schuhmacher aus dem Lager der AfD. In einem öffentlichen Brief, der unter anderem an die Tafel Weiden-Neustadt sowie an den Oberbürgermeister geht, erklärt sich AfD-Stadtrat Manfred Schiller – auch im Namen seines Parteikollegen Karl Schmid – solidarisch mit Schuhmachers Forderungen. Obendrein spricht er sich gegen Ausgangsbeschränkungen und Geschäftsschließungen aus.
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