Weiden in der Oberpfalz
09.01.2019 - 17:53 Uhr

Tiefgaragenbrände: Rauchentwicklung oft ein Problem

Der Motorbrand eines Autos in der Witt-Tiefgarage verläuft glimpflich – dank schneller Helfer vor Ort und neuester Brandschutztechnik. Garagenbrände sind nicht zu unterschätzen, weiß der Stadtbrandrat.

In der Tiefgarage von Witt brennt am Mittwochmorgen ein Auto. Mitarbeiter greifen zum Feuerlöscher und verhindern Schlimmeres. Die Feuerwehr Weiden kümmert sich um die Nachlöscharbeiten. Bild: Feuerwehr Weiden
In der Tiefgarage von Witt brennt am Mittwochmorgen ein Auto. Mitarbeiter greifen zum Feuerlöscher und verhindern Schlimmeres. Die Feuerwehr Weiden kümmert sich um die Nachlöscharbeiten.

Bei der Alarmierung „Brand B4, Pkw brennt in Tiefgarage“ geht Stadtbrandrat Richard Schieder zunächst vom schlimmsten Fall aus. Mehrere Löschzüge rücken aus. Glücklicherweise kommt es anders, das Feuer ist schnell gelöscht (siehe Bericht oben). Welche Gefahren lauern im Brandfall in Tiefgaragen, wollten wir von dem Chef der Weidener Feuerwehr wissen.

ONETZ: Herr Schieder, Feuer, Hitze, Rauch, was ist besonders tückisch?

Richard Schieder: Eindeutig die Rauchentwicklung. Sie erschwert den Einsatzkräften nicht nur die Orientierung in dem verqualmten Bereich, sondern auch das Auffinden des brennenden Fahrzeugs. Wärmebildkameras sind unerlässlich. Auch am Mittwoch kamen sie beim Atemschutztrupp zum Einsatz, um den Brandort beziehungsweise auch mögliche Glutnester aufzuspüren.

ONETZ: Aber Rauch zieht ja meist auch durchs ganze Gebäude ...

Richard Schieder: Dass muss verhindert werden. Beim aktuellen Einsatz hat die fest installierte Rauchgasventilation hervorragend funktioniert. Die Witt-Tiefgarage ist hier auf dem modernsten Stand. Außerdem sind Treppenaufgänge im Normalfall durch zwei Türen gesichert. Durch eine Brandschutztür, die einem Feuer mindestens 90 Minuten standhalten muss, und eine Rauchschutztür zum Treppenhaus hin. Sie funktionieren wie eine Schleuse. Die Türen sind selbstschließend, das muss baulich sichergestellt sein.

ONETZ: Brennen Autos überhaupt gut?

Richard Schieder: Oh ja, Autos bestehen ja nicht nur aus Blech. Heutzutage wird darin viel mehr Kunststoff verbaut. Dieser entwickelt beim Verbrennen viel Energie und dementsprechend auch Qualm. Das übrige tragen Benzin und Dieselkraftstoffe bei.

ONETZ: Und wie häufig brennen Autos?

Richard Schieder: Nicht sehr oft. Im Durchschnitt haben wir 5 bis 10 Fälle im Jahr.

Weiden in der Oberpfalz09.01.2019

ONETZ: Wie sinnvoll sind Sprinkleranlagen in Tiefgaragen?

Richard Schieder: Eine gute Sprinkleranlage ersäuft alles. Da ist auch auslaufendes Benzin kein Problem. Auch das hat bei Witt funktioniert. Als die Anlage ansprang, wurde zeitgleich ein Alarm abgesetzt. Nicht nur deswegen waren die Einsatzkräfte schnell vor Ort.

ONETZ: Besitzt jede Tiefgarage eine Brandmeldeanlage?

Richard Schieder: Bei Großgaragen mit einer Fläche über 1000 Quadratmetern ist das gesetzlich vorgeschrieben. In kleineren oder Mittelgaragen sieht es schon wieder anders aus. Aus feuerwehrtechnischer Sicht sollten alle eine haben, aber das Thema Sicherheit ist ein Spannungsfeld. Oft spielen beim Bau wirtschaftliche Interessen eine Rolle. Denn Brandschutz ist teuer.

ONETZ: Wie sicher sind Weidens Tiefgaragen?

Richard Schieder: In der Stadt haben wir keine Probleme. Seit zwei Jahren führen wir regelmäßig die Feuerbeschau durch. Vielleicht ist mal eine schlecht schließende Brandschutztür dabei, aber sonst gibt es nichts zu beanstanden.

Aufregung am Morgen: In der Tiefgarage bei Witt brennt ein Auto. Das Feuer kann schnell gelöscht werden. Bild: Dobmeier
Aufregung am Morgen: In der Tiefgarage bei Witt brennt ein Auto. Das Feuer kann schnell gelöscht werden.
 
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