Weiden in der Oberpfalz
20.07.2025 - 11:59 Uhr

Ungeschminkte Wahrheiten beim Weiberabend 2.0 im Weidener Kulturbahnhof

Claudia Schuma und Irene Weber präsentieren im Weidener Kulturbahnhof ihr neues Programm "Weiberabend 2.0". Eine Personengruppe hat der Titel wohl eher abgeschreckt.

Claudia Schuma und Irene Weber (von links) sind die "Puderdose" und präsentierten ihr "Weiberabend 2.0"-Programm in Weiden. Bild: Kunz
Claudia Schuma und Irene Weber (von links) sind die "Puderdose" und präsentierten ihr "Weiberabend 2.0"-Programm in Weiden.

Die pinkfarbene, verspielt verplüschte Kulturbühne im Kulturbahnhof wird am Samstagabend im Parapluie-Biergarten zur Spielwiese zweier Frauen, die schon mal da waren und die glauben, genau zu wissen, was sie tun. "Die Puderdose": das sind Claudia Schuma aus Frankfurt im langen Schwarzen und Irene "Gummigesicht" Weber vom Niederrhein im Leopardenoutfit. Auch in ihrem neuen Programm "Weiberabend 2.0" setzt das Frauen-Duo auf persönliche Momente und Selbstironie. Ihr Markenzeichen ist unüberhörbar: Kein Blatt vor den Mund nehmen.

Übrigens sind auch Männer, wenn an diesem Abend auch deutlich in der Unterzahl, herzlich willkommen. "So viele Frauen hier! Fühlt ihr euch denn noch wohl, ihr Männer? Dann wartet mal ab …!." Eine Drohung? Einer jedenfalls krieg sein Fett kräftig weg: der arme Gerhard in der vorderen Reihe. Ob Körpernormen oder die Tücken des Alltags – alles wird besungen, beklagt und auf den Kopf gestellt. Mit einer Mischung aus liebevollem Spott, scharfer Zunge und Bühnenpräsenz.

"Frisch verliebt ist alles süß. Ein kribbeliges Gefühl untenrum", heißt es da. Einige Nummern bleiben im Ohr, wie "Liebe macht blind – am Anfang." Ein Blick auf die moderne Erotik darf natürlich auch nicht fehlen. Mit einem ironischen Seitenhieb auf "Fifty Shades of Grey" sagt Irene: "Bondage ist nur gut, wenn der Typ Milliardär ist, gut aussieht und für die Spielereien extrem viele Zimmer hat." Claudia: "Wenn er mich fesselt, seh' ich aus wie ein Rollmops."

Die enge Freundschaft der beiden Künstlerinnen zieht sich wie ein roter Faden durchs Programm. Beide lernten sich bei ihrer gemeinsamen Schauspielausbildung in Ulm kennen. Der Abend lebt von ihrem Zusammenspiel, erinnert ein bisserl an Waltraud und Mariechen. Was ansteckend ist, ist ihre Energie und ihre Liebe zur Musik. Mal Chanson, mal Schlager, mal Musical. Alles dabei. Eines ist aber auch klar: Ihre Art von Humor ist eher speziell und spricht nicht unbedingt jeden an.

"Lass dir dein Lächeln nicht nehmen, nur weil es andere blendet", lautet eine der stärkeren Botschaften des Abends. Darin liegt ein tieferes Anliegen – nämlich Frauen sichtbarer machen und das Frauenbild stärken. Und vor allem noch eines: Humor einsetzen gegen den üblichen Wahnsinn des Lebens.

 
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