Sie waren perfekt. Und sie spielten bei freiem Eintritt. Eine Kombination, die sich natürlich sehr positiv auf den großen Zulauf an Zuschauern zum Konzert der United States Army Europe Band & Chorus auswirkte. Der Abend in der Max-Reger-Halle stand im Rahmen der „Defender 22"-Konzertreise durch Europa im Zeichen der amerikanischen Freundschaft. Und dieses Gefühl der Solidarität tat wirklich gut.
Die Bigband fühlt sich einer 82-jährigen Tradition verpflichtet. Leidenschaftlich, ganz ohne militärischen Drill, ausgestattet mit hervorragend aufgelegten Solisten und einem Soldatenchor, spulte das Ensemble sein Programm ab. Bei gut 50 Prozent der Beiträge handelte es sich um Stücke, die weit weg waren vom Mainstream, die aber brillant arrangiert und umgesetzt wurden und allein schon deshalb das Publikum vom Hocker rissen. Es waren Interpretationen auf höchstem Niveau. Auf jede Darbietung folgte tosender Applaus.
Der von Bandleader Lieutenant Colonel Randell Bartel hervorragend eingestellte Klangkörper sorgte für Bewegung auf der Bühne. Das Repertoire war glänzend ausgesucht: "Libertango" von Astor Piazolla, "Colorado Rockies" von Rossano Galante, "When You Say Nothing at all", das von Kayla Winslow gesungen wurde, oder ein kräftiges "Motown"-Medley, unterstützt vom gemischten Chor. Ein Highlight an anspruchsvoller Unterhaltung war sicherlich "The Golden Age of the Xylophone", vorgetragen von Christopher Habeeb-Louks (Marimba) und Andrew Yost (Xylophon).
Colonel Christopher Danbeck freute sich bei der Begrüßung, endlich mal nicht in eine Kamera hinein sprechen zu müssen, sondern vor echtem Publikum reden zu dürfen. Sein besonderer Dank galt Alt-Oberbürgermeister Kurt Seggewiß, der mit Ehefrau Maria im Publikum saß. Er habe 2008 die Partnerschaft mit der US Army Garrison Bavaria angestoßen und verwirklicht. Weiden sei temporäre Heimat von 500 US-Soldaten und derer Familien. Danbeck: "Wir haben hier in der Stadt und Umgebung den Austausch schon seit Jahrzehnten gepflegt." Bürgermeister Reinhold Wildenauer wertete die Partnerschaft als "geniale Idee" und überreichte Bandleader Bartel einen Wimpel der Stadt Weiden. Der soll künftig den Probenraum der Amerikaner schmücken.
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