Weiden in der Oberpfalz
04.12.2023 - 10:48 Uhr

Unterdrückte Frauen im Iran Thema bei Ausstellung in Weiden

Ronak Razanifegghi beleuchtet bei der Schau im Alten Schulhaus die Situation der Frauen im Iran. Was die Künstlerin zeigt, wäre in ihrem Heimatland, aus dem sie fliehen musste, unmöglich.

Ronak Razanifegghi vor einem ihrer Gemälde . Bild: Kunz
Ronak Razanifegghi vor einem ihrer Gemälde .

"Frau, Leben, Freiheit" heißt eine Ausstellung mit Bildern von Ronak Razanifegghi, die noch bis 15. Dezember in der Galerie des Alten Schulhauses gezeigt werden. Die Künstlerin kommt aus Hamedan, einer Stadt im Westen des Irans. Sie hat dort an der Universität Philosophie und Recht studiert und auch ihren Abschluss gemacht. Beruflich war sie als Musiklehrerin tätig. Sie unterrichtete iranische Volksmusik. An der örtlichen Musikschule war sie Direktorin und hatte zuletzt ihr eigenes Tonstudio.

Vor vier Jahren musste sie Hals über Kopf aus dem Iran fliehen. Ihr Hab und Gut wurde konfisziert. Ihre Schwiegermutter bei der Hausdurchsuchung von der Sittenpolizei getötet.

Vor einem Jahr begann sie mit der Ölmalerei und ließ sich von ihrem Kunstfreund Sasan Zaheri unterrichten. Zuvor malte sie mit Holzstiften und in Acryl. Was sie in ihrer Ausstellung zeigt, wäre im Iran nicht möglich. Dort seien freie Musik und Kunst verboten, betonte Regina Würner, die in die Arbeitswelt der Künstlerin einführte. In ihren Bildern befasse sich Razanifegghi vor allem mit der systematischen Unterdrückung von Mädchen und Frauen im Iran. Ein Thema, das der Künstlerin sehr am Herzen liege.

Ein dickes Kompliment kam von Bürgermeister Reinhold Wildenauer. "Wenn ich mir die Bilder so ansehe, muss ich sagen: großen Respekt. Alle Achtung, was die Künstlerin hier geschaffen hat." Und er ging noch einen Schritt weiter: "Wir haben hier heute wieder das beste Beispiel für Integration. Und genau so wollen wir es haben. Menschen, die zu dieser Gesellschaft beitragen, die sich einbringen."

 
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