"Um das Crowdfunding mache ich mir keine Sorgen mehr. Ich hoffe, dass alles gut geht und wir bald den Mietvertrag unterschreiben können", sagt Sarah Bauer. Zusammen mit ihrer Kollegin Anett Hartenstein hat sie vor einigen Wochen eine Crowdfunding-Kampagne für einen Unverpackt-Laden in Weiden gestartet. Dort werden Waren wie Lebensmittel möglichst verpackungsfrei verkauft und in mitgebrachte Behälter abgefüllt. In der Zwischenzeit hat sich einiges getan. Die beiden Frauen stehen Bauer zufolge kurz davor, den Mietvertrag für ein Ladengeschäft in Weiden unterschreiben zu können. "Wir haben etwas Konkretes in Aussicht, aber der Vertrag ist noch nicht unterschrieben. Die Entscheidung fällt diese Woche." Viel könne sie deshalb noch nicht verraten. So viel aber schon: Die erwünschten Räumlichkeiten befinden sich nicht in der Altstadt, aber in Weiden. "Sie haben eine super Größe, Parkplätze und wir hätten sogar einen Seminarraum", so die 26-Jährige.
Knapp 350 Unterstützer sind bisher bereit, Bauer und Hartenstein bei der Realisierung ihres Vorhabens zu unterstützen, mit Beträgen von fünf bis 500 Euro. Aufgesprungen ist auch eine bekannte Brauerei, die für jede Unterstützung 25 Prozent zuschießt. Allein dadurch wurden knapp 4500 Euro gesammelt. Weitere Unterstützer fanden die Frauen vor allem über die Medien, soziale Medien wie Instagram und durch viel Netzwerkarbeit. Für noch mehr Aufmerksamkeit soll eine demnächst startende Sieben-Tage-Müllaktion sorgen. "Wir wollen sieben Tage lang den Müll sammeln und zeigen, was sich ansammelt. Damit wollen wir ein Bewusstsein für das Thema schaffen. Die Leute denken beim Einkaufen nicht viel darüber nach." Das gelte auch für die Herkunft von Lebensmitteln. "Momentan gibt es Kürbisse aus Neuseeland zu kaufen. Irgendwann weiß man gar nicht mehr, wo etwas herkommt und was wann wächst."
Die Startnext-Kampagne wäre eigentlich am 1. Juni zu Ende gegangen. Doch Bauer und Hartenstein haben sie bis zum 5. Juli verlängert. "Das geht nur, wenn man einen triftigen Grund hat", erklärt die 26-Jährige. Möglich gewesen sei die Verlängerung wegen der Aussicht auf das Ladengeschäft. "Wir möchten es gerne noch während des Crowdfundings finden. Das hat sich jetzt etwas hingezogen. Aber es sieht ganz gut aus."
So funktioniert das Crowdfunding
Sarah Bauer und Anett Hartenstein wollen 35 000 Euro für die Eröffnung des Unverpackt-Ladens sammeln. Die Kampagne auf der Plattform Startnext läuft bis zum 5. Juli. Das Geld wird nur ausgezählt, wenn dieser Betrag bis dahin tatsächlich zusammengekommen ist. Wird das Ziel nicht erreicht, bekommen die Geldgeber ihr Geld zurück. Ab einer Unterstützung von 15 Euro bekommen die Geber nach Betrag gestaffelte Geschenke als Dankeschön.
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