Ein Unbekannter hat am späten Freitagabend schwere Verwüstungen in Parkanlagen der Innenstadt angerichtet. Er riss und grub vor allem frisch gepflanzte Blumen aus. Die Schäden betreffen den Max-Reger-Park und die Kurt-Schumacher-Anlage und reichen laut Polizei von der Friedrich-Ebert-Straße bis zur Dr.-Pfleger-Straße.
Die Beete seien teilweise "total verwüstet". Der Unbekannte hatte viele Pflanzen mitsamt dem Erdreich ausgerissen und auf Wege geworfen. An manchen Stellen sehe es aus, als hätte ein Hund gescharrt, hieß es bei der Polizei.
Am Samstagvormittag rückten Helfer zum Aufräumen an: Neben zwei Profis der Stadtgärtnerei auch ein Dutzend Freiwillige, die spontan anpackten. Einen entsprechenden Aufruf hatte es auf Facebook gegeben. Gärtnermeister Thomas Huber von der Stadtgärtnerei verschaffte sich einen Überblick und ging davon aus, dass bis zu 1000 Pflanzen ausgerissen waren, überwiegend Stiefmütterchen, aber auch Tulpen und Narzissen. Die Gärtnerei hatte in der vergangenen Woche allein im Max-Reger-Park mehr als 3000 Blumen gepflanzt. "Mir tut das weh, weil das Team sich wirklich Mühe gibt, und dann kriegst Du solche Fotos geschickt", berichtete er von der schlechten Nachricht am Samstagmorgen.
Huber koordinierte die Aufräumarbeiten, auch im Hinblick darauf, möglichst viele Pflanzen - Stückpreis 1,60 Euro - zu retten. Dazu würden sie eingesammelt und in die Stadtgärtnerei gebracht, wo sie erstmal gegossen würden. Direkt wieder einpflanzen sei nicht sinnvoll.
Das Engagement der Bürger fiel auch der Stadtverwaltung auf. Sprecher Norbert Schmieglitz sagte "den vielen fleißigen Helfern ein Riesen-Dankeschön der Stadt". Die Mehrheit der Bürger erfreue sich offensichtlich an den Blumen in den Grünanlagen – demnächst auch an jenen, die die Stadtgärtnerei wieder herrichte.
Huber schätzte den Schaden inklusive Arbeitszeit auf einige Tausend Euro. Die Polizei war am Morgen noch von etwa 400 Pflanzen und einem Schaden von rund 1000 Euro ausgegangen. Die Ordnungshüter wurden am Freitag gegen 22 Uhr über das Treiben verständigt, konnten aber niemanden mehr antreffen. Laut einer Personenbeschreibung soll der Täter ein etwa 1,65 Meter großer Mann sein. Die Ermittler sind auf Hinweise angewiesen, die sie unter der Telefonnummer 0961/401-320 entgegennehmen.

















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