Zum Teil binnen Minuten seien die Weidener Vereine der Bitte des städtischen Turnhallenkoordinators Christian Meiler nachgekommen, den Basketballern des Turnerbunds Trainingsmöglichkeiten als Ersatz für die Mehrzweckhalle anzubieten. Hintergrund ist der Aufbau weiterer Unterbringungsmöglichkeiten durch Helfer des Katastrophenschutzes für Flüchtlinge aus der Ukraine.
"Etwa 77 Plätze sollen wir vorbereiten", sagt Rathaussprecher Norbert Schmieglitz am Dienstag zu den Vorgaben der Regierung. Vermutlich kämen die Menschen über das Nachbarland Tschechien. Die Mehrzweckhalle soll für sie nur eine provisorische Erstunterbringung als Durchlaufstation in andere Unterkünfte sein. Schmieglitz erwartet, dass vor allem Frauen mit Kindern kommen werden. Außerdem gelte es für die Stadt akut, weitere 17 Plätze für einen längeren Aufenthalt zu schaffen.
Neben der Mehrzweckhalle dient bereits die Berufsschulturnhalle als Notunterkunft. Sie bietet Platz für bis zu 100 Menschen, sei aber derzeit wegen Corona nur zur Hälfte belegt. Außerdem sind im Handwerkerhaus 42 Flüchtlinge untergebracht.
Dringend werden weitere private Wohnungen in Weiden benötigt. Auch ehrenamtliche Hilfsangebote und weitere Sachspenden sind willkommen. Deshalb hat die Stadt Weiden auf ihrer Homepage zusätzlich zum Formular für Wohnungsangebote ein Formular für ehrenamtliche Hilfen und Sachspenden eingerichtet. Alle Informationen finden sich auf www.weiden.de/ukraine-hilfe.
"Mein Dank gilt unseren Bürgerinnen und Bürgern für ihre enorme Hilfsbereitschaft und Unterstützung in dieser schwierigen Zeit", betont Oberbürgermeister Jens Meyer zur bisherigen Hilfe durch die Weidener. Es sei bereits eine ganze Reihe an Offerten für Unterkünfte bei der Stadt eingegangen, bestätigt Schmieglitz. "Von Privatpersonen und der Stadtbau gibt es ganz unterschiedliche Angebote vom Zimmer über Wohnungen bis zur Doppelhaushälfte." Die Stadt sei jetzt dabei, zu prüfen, welche Zimmer und Wohnungen für wen geeignet seien. Parallel dazu geht die Suche weiter. Der Bedarf ist groß.
Begeistert ist der Leiter des Sportbüros im Rathaus über die eigenverantwortliche Koordination der Vereine wegen der eingeschränkten Hallennutzung. Die Mehrzweckhalle werde zu 90 Prozent von den Basketballern des Turnerbundes belegt, berichtet Meiler. Per Mail informierte er die Vereine über die Sperrung der Sportstätte und bat um Unterstützung für die Basketballer. In kürzester Zeit seien Antworten gekommen mit Zeitvorschlägn, die nun von den Basketballern genutzt werden können. Die Stadt könne sich auf die Vereine verlassen, egal ob es um eine Turnhallensanierung oder um den Katstrophenfall handle. Meiler: "Ich bin glücklich über den Zusammenhalt der Vereine."
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