Das Infektionsgeschehen mit Covid-19 ist dynamisch, das heißt die Zahlen ändern sich täglich, manchmal sogar innerhalb weniger Stunden. Neue Tests fördern neue Infizierte zutage, während andere Infizierte wiederum genesen. So lauten die Erklärungen für die zum Teil stark differierenden Zahlen, die Oberpfalz-Medien genannt wurden.
Insgesamt führt das Gesundheitsamt laut Pressemitteilung vom Dienstag fünf Seniorenheime in Weiden und dem Landkreis Neustadt/WN auf, die von einem "intensiveren Infektionsgeschehen" betroffen seien (Stand Montagabend). Laut Pressesprecherin Claudia Prößl vom Landratsamt Neustadt/WN sind dies das BRK-Seniorenheim, Eleonore-Sindersberger-Altenheim und Sankt-Michael-Zentrum in Weiden sowie das Seniorenwohnheim Löffler in Altenstadt/WN (21 infizierte Bewohner, 7 Mitarbeiter) und die private Pflegeeinrichtung St. Sebastian in Grafenwöhr (16 infizierte Bewohner, 6 Mitarbeiter). Die gute Nachricht: Das AWO-Seniorenheim in Windischeschenbach ist aktuell Corona-frei. Gleiches gilt für das Caritas-Seniorenheim St. Martin in Neustadt/WN. Das Caritas-Altenheim St. Josef in Pressath ist mit je 2 infizierten Bewohnern und Mitarbeitern derzeit nur noch schwach betroffen.
Doch während Heimleiter Wolfgang Reuther am Montag gegenüber Oberpfalz-Medien von insgesamt 34 Betroffenen im St.-Michael-Zentrum sprach sowie von 3 infizierten Bewohnern und 2 Verdachtsfällen bei Mitarbeiterin im Sindersberger-Altenheim, listet das Gesundheitsamt hier wesentlich höhere Zahlen auf: Demnach sind 38 Bewohner und 15 Mitarbeiter im St.-Michael-Zentrum betroffen sowie 8 Bewohner und 2 Mitarbeiter im Eleonore-Sindersberger-Heim. Am Montagabend und am Dienstag seien neue Testergebnisse eingetroffen, erklärt Diakonie-Geschäftsführer Karl Rühl dazu, der die Zahlen des Gesundheitsamtes für das Michaelszentrum bestätigt. Die Testauswertungen würden zeitversetzt erfolgen. "Es tröstet uns, dass die Ansteckungen einen milden Verlauf haben."
"Im Laufe des Montags sind weitere Infektionsfälle dazu gekommen", sagt Pflegedienstleiter Konrad Nickl vom Sindersberger-Altenheim. Demnach seien die Zahlen der Behörde aktuell. Trotz der gestiegenen Infektionszahlen sieht Nickl auch Grund zur Freude: "Seit Montag sind bei uns alle, die wollten, geimpft." Das betreffe immerhin über 90 Prozent der Bewohner und über 50 Prozent der Mitarbeiter. "Jetzt müssen wir noch schauen, dass wir gut über den Januar kommen. Wir hoffen, dass dann alles besser wird."
Stark differieren die Zahlen auch beim BRK-Heim in Weiden. Das Gesundheitsamt meldet 30 infizierte Bewohner, 9 Mitarbeiter. Dagegen berichtete BRK-Geschäftsführer Sandro Galitzdörfer am Montag von nur noch 13 betroffenen Bewohnern und 2 Mitarbeitern. Seine Erklärung für die Differenzen: Wer 24 Stunden vor Ablauf der Quarantäne keine Symptome mehr aufweise, gelte als genesen. Und wer einen ct-Wert (Infektionsgrad) von über 30 aufweise, gelte als nicht mehr ansteckend und werde gemäß einer RKI-Richtlinie aus der Isolation entlassen. Diese Fälle habe das Gesundheitsamt wohl noch nicht berücksichtigt, vermutet Galitzdörfer. Am Mittwoch würden sogar noch die letzten beiden Mitarbeiter aus der Quarantäne entlassen.
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