Weiden in der Oberpfalz
09.05.2023 - 17:32 Uhr

Der Weidener Rettungshubschrauber kann abends nicht retten – das soll sich aber ändern

Bisher darf der Rettungshubschrauber nur am Tag fliegen – von Sonnenaufgang bis -untergang. Im Winter kann der Helikopter dann aber abends nicht raus, obwohl er dringend gebraucht wird. Das soll sich nun ändern.

Zwei mit der Kreissäge weggeschnittene Finger sind der Grund, warum der Rettungshubschrauber "Christoph 80" am Dienstag vom Flugplatz in Latsch bei Weiden abhebt. Kurz vor dem Pressetermin, der eigentlich vor dem Heli hätte stattfinden sollen. Macht aber nichts, der Einsatz in Auerbach ist gleichzeitig ein gutes Beispiel, warum der Rettungshelikopter gebraucht wird – und warum er bald auch länger fliegen soll. "Der Hubschrauber war das beste Mittel, um schnell nach Bayreuth zu kommen", sagt Alfred Rast, der Geschäftsleiter der ILS Nordoberpfalz. Der Schwerverletzte musste nämlich so schnell es geht in die Spezialklinik in Oberfranken, damit die Finger wieder angenäht werden können.

"Christoph 80" kann solche Einsätze bisher nur am Tag fliegen, von einer halben Stunde vor Sonnenaufgang bis eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang. Im Sommer sei das kein Problem, so Rast, da gehe die Sonne auch erst gegen 22 Uhr unter. Im Winter geht das allerdings oft nur bis 16.30 Uhr. Der Hubschrauber darf dann nicht mehr fliegen, obwohl er technisch dazu in der Lage ist, wie Dr. Krystian Pracz, Vorstand der DRF Luftrettung, sagt. Das soll sich nun ändern, fordern Pracz, Rast sowie der Leitende Arzt Dr. Jürgen Altmeppen und der Schwandorfer Landrat Thomas Ebeling, der auch der Vorsitzende des Zweckverbands für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Oberpfalz-Nord ist.

"Wir wollen, dass der Rettungshubschrauber auch in den Wintermonaten abends fliegen kann", sagt Rast. Die Retter seien mit dem Helikopter viel schneller unterwegs, sagt Pracz. Und das sei "manchmal Gold wert". Auch weil die deutsche Krankenhauslandschaft umstrukturiert wird, seien längere Einsatzzeiten wichtig, sagt Altmeppen. "Wir müssen dann längere Wege zu den Spezialkliniken überbrücken."

Der neue Zweckverband Oberpfalz-Nord wird deswegen einen Antrag stellen, auf Dienstzeitenerweiterung. Entscheiden werden es das Innenministerium und die Krankenkassen. Es ist vor allem eine Frage des Geldes.

Seit diesem Jahr sind die Zweckverbände Amberg und Nordoberpfalz fusioniert. Ein neuer Standort für die gemeinsame Integrierte Leitstelle wird noch gesucht. Etliche Kommunen haben sich laut Rast beworben, entschieden ist aber noch nichts.

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Schwandorf09.05.2023
Weiden in der Oberpfalz19.01.2023
 
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