Weiden in der Oberpfalz
15.02.2019 - 13:36 Uhr

Zugunglück: "Ein verworrener Fall"

Die Vernehmungen laufen. Das Gutachten zum Zugunglück vom vergangenen Sonntag am Bahnübergang Richtung Latsch liegt vor. Dennoch bleibt die Frage, ob die Schranken zum Unfallzeitpunkt offen waren, weiterhin ungeklärt.

An diesem Bahnübergang auf der Verbindungsstraße von der B 470 in Richtung Latsch ereignete sich am Sonntag das Zugunglück. Bild: Gabi Schönberger
An diesem Bahnübergang auf der Verbindungsstraße von der B 470 in Richtung Latsch ereignete sich am Sonntag das Zugunglück.

Neben dem Autofahrer, ein 24-Jähriger aus dem Landkreis Neustadt, hat die Polizei inzwischen zwei Zeugen vernommen. "Alle drei sagen übereinstimmend aus, dass die Schranken offen gewesen waren", erklärt Polizeipressesprecher Mario Schieder am Freitag. Gleichzeitig lege laut Gutachten aber an der Schrankenanlage aus technischer Sicht kein Defekt vor, so Schieder weiter. "Gangbarkeit, Stromversorgung undsoweiter haben nach vorliegenden Erkenntnissen einwandfrei funktioniert."

Er nennt aber auch eine Einschränkung: Die Schrankenanlage sei mit einer älteren Technik ausgestattet, bei der sich offenbar nicht sämtliche Parameter auslesen lassen, wie es bei einer modernen Technik möglich sei. Andere verwertbare Spuren gebe es in diesem Fall nicht.

"Das ist ein sehr verworrener Fall", räumt Schieder ein. "Technik und Mensch sprechen hier zwei verschiedene Sprachen." Eine letzte Chance, die Frage aufzuklären, sieht er in der Vernehmung des Lokführers, die für Sonntag vorgesehen ist. Sollte der keine eindeutige Aussage machen können, lasse sich die Unglücksursache letztlich nicht eindeutig klären. Dann stelle sich aber auch die Frage, ob eine Modernisierung der technischen Anlage nötig sei.

Dass bei dem Unglück nichts Schlimmeres passiert ist, ist letztlich nur dem Umstand zu verdanken, dass der Pkw des 24-Jährigen am Heck erfasst wurde (wir berichteten). Der Wagen wurde gegen eine Leitplanke geschleudert und schwer beschädigt. Der junge Mann kam mit leichten Verletzungen davon.

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