(ggö) Mit der Herz-Schmerz-Polka, Teufelsgeige und Dudelsack brachte die "Ledecká dudácká muzika" aus Tachov Leidenschaft und Sehnsuchtsmelodien im Jugendheim und im Wirtshaus "Zum Frauenstein" zu den Gästen. Die Organisatoren vom Centrum Bavaria Bohemia (CeBB) Erich Schlicker, Susanne Setzer, Kamila Spichtinger und die Vereinsvorsitzende Irene Träxler, waren begeistert von dem überwältigenden Besuch.
Volles Haus
"Drei Mal volles Haus", freute sich Schlicker und stellte fest, dass mit knapp 500 Besuchern mehr Leute unterwegs waren, als Weiding Einwohner zählt. Erstmals war das Jugendheim im Reigen der drei Wirtshäuser integriert, weil das Gasthaus "Post" ausgefallen ist. Auf der dortigen Bühne spielten die "Oberpfälzer Seenland Musikanten" im Wechsel mit der Gruppe aus Tachov namens "Ledecká dudácká muzika". Dort war auch Platz genug für Tanzfreudige, die keine Melodie, gespielt mit Blech, Klarinette oder Dudelsack, ausließen, um Polka, Walzer und Dreher aufs Parkett zu legen. Bis zum Sterntanz fand sich auch eine kleine Tanzgruppe im Weidinger Hof, um zwischen Musik und dicht gedrängten Tischen ihren Tanzreigen vorzuführen.
Aus Pilsen angereist brillierten die "Plzenský MLS" mit Stoßrumpl, Geige, Gesang und Leierkasten. Sie faszinierten manchen Besucher so sehr, dass ihm die "Wirtshausunterhaltung" dann fast zu laut war, weil die feinen Töne von der guten Stimmung übertönt wurden. An Nebentischen wurde mitgesungen und mit alten Freunden diskutiert. Sensuchtsvoll gaben sich die drei "Schnarndorfer Musikanten" aus Schwandorf. Sie nahmen Bezug auf den Komponisten Franz Winkler, der 1930 am Strand von Argentinien Heimweh nach Tirol verspürte: "...nimm mich mit an meinen lieben alten Heimatort. Fliege mit mir in die Heimat, fliege mit mir übers Meer, fliege mit mir in den Himmel hinein", lautete der Text zu seiner Melodie.
Im Weidinger Hof begrüßten die Vorsitzende vom Bavaria Bohemia, Irene Träxler, und Kamilla Spichtinger die Gäste und stießen mit einem Tusch der "Blescher Blosn" aus Oberviechtach auf ein gutes Gelingen der 13. Musiknacht an. Dort war die die angekündigte Kapelle "Stavovanka" aus Bischofteiniz ausgefallen, was die "Bescher Blosn" aber leicht kompensieren konnten. Durch Auftritte der beiden Kapellen aus den anderen Wirtshäusern war die musikalische Lücke bravourös geschlossen.
Biergulasch oder Forelle
Ohnehin nutzten viele Gäste eine kleine Atempause gerne, um die zahlreichen kulinarischen Angebote zur oder zwischen der Musik zu genießen. Von der Forelle über Rinderherz, Rehbraten und Biergulasch bis zu den traditionellen Pascherwürsten gab es für niemanden einen Grund, hungrig bleiben zu müssen. Zur Deckung der Unkosten wurde um eine Spende von fünf Euro gebeten, der fast alle Gäste gerne nachkamen. Die Veranstaltung wird vom Deutsch-tschechischen Zukunftsfonds gefördert und dadurch erst ermöglicht. Viele Besucher kommen jedes Jahr und sind bereits Stammgäste bei diesem einmaligen musikalischen Musikereignis zwischen Bayern und Böhmen.
Auch Bundestagsabgeordnete Marianne Schieder schaute vorbei, traf auf Bekannte aus Weihern und Trausnitz und zog dann mit Nachwuchspolitiker und Landtagskandidaten Peter Wein bis weit nach Mitternacht um die Häuser. "Sag Dankeschön mit roten Rosen", klang es dann aus dem Jugendheim, wo zuvor die bayerische und böhmische Musikgruppen "grenzenlos" aufgespielt hatten: ganz im Sinne der Veranstaltung.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.