Die trockenen und heißen Sommer der letzten Jahre haben bei der Spielvereinigung (SpVgg) Weigendorf die Verantwortlichen beschäftigt. Denn am Sportgelände Hellberg gibt es weder ein fließendes Gewässer noch einen Brunnen für die Bewässerung der Anlage. Zugleich regnet es immer weniger. Damit die Anlage nicht austrocknet und für Spiele und Training benutzbar bleibt, sahen sich die Verantwortlichen zum Handeln gezwungen. Laut Pressemitteilung soll ein unterirdisches Bewässerungssystem die Probleme lösen.
Bislang behalfen sich die Vereinsmitglieder mit einer manuell durchgeführten Bewässerung mit einem fahrbaren Großflächenregner. Doch das reicht nicht mehr und war mit einem hohen Aufwand für die ehrenamtlichen Platzwarte verbunden. Auf der Suche nach einer geeigneteren Methode für die beiden Fußballplätze oberhalb von Weigendorf ging die Vorstandschaft deshalb neue Wege – mit einer unterirdischen Schlauchbewässerung. Die Mitglieder hatten das Großprojekt in der Jahreshauptversammlung abgesegnet.
550 Arbeitsstunden
1. Vorstand Marco Schwab kümmerte sich um den Förderantrag beim Bayerischen Landesportverband, ohne dessen Unterstützung das ambitionierte Projekt für den kleinen Dorfverein nicht zu stemmen gewesen wäre. 2. Vorstand Klaus Pickel holte weitere Angebote ein und sorgte mit seinem Team um Helmuth Lukes und Roland Prühäuser für eine reibungslose Umsetzung. Auch wurde ein entsprechend ausgestatteter Sportplatz der SpVgg Moosbach (Landkreis Neustadt/WN) besichtigt.
Nach umfangreichen Vorarbeiten rückte Ende August die Firma Irrigatecs mit vielen Kilometern Schläuchen und zwei Verlegemaschinen an. Sie trafen auf ein motiviertes Team von zahlreichen ehrenamtlichen Helfern der SpVgg, die die Verlegung unter Anweisung der Fachleute übernahmen. Sie leisteten laut der Presseinfo über 550 ehrenamtliche Arbeitsstunden. Die gesamte minimalinvasive Installation der automatisierten Beregnungsanlage in zwei Spielfeldern mit Pumpenansteuerung und Regenabschaltung in die bestehenden Rasenflächen dauerte über eine Woche. Nach bereits zwei Wochen war der Rasen wieder bespielbar.
Steuerung bequem per App
Zukünftig werden Trainingsplatz und Hauptplatz automatisch, mit nur noch rund 33 Prozent der früher für den Erhalt des Grüns notwendigen Wassermenge, direkt an der Rasenwurzel beregnet. "Diese Art der Beregnung von Grünflüchen dürfte in der Region bisher einmalig sein. So wollen wir Wasser einsparen und unseren Beitrag gegen den klimabedingten Wassermangel leisten", wird Vorsitzender Marco Schwab in der Mitteilung zitiert.
Des Weiteren erhoffen sich die Sportler eine deutliche Verbesserung der Qualität der beiden Rasenspielfelder und eine Entlastung der Platzwarte, die zukünftige die Bewässerung bequem mit einer App auf ihrem Handy steuern können. "Wenn man bedenkt, dass für die Beregnung von Sportplätzen jährlich pro Platz ca. 875.000 bis 3.500.000 Liter Wasser verbraucht werden, kann man leicht ausrechnen, was die SpVgg Weigendorf zur Einsparung der kostbaren Ressource Wasser beiträgt, sagte ein Irrigatecs-Mitarbeiter dazu.
Wassertropfen an die Graswurzel
Durch Bewässerungsschläuche in 15 Zentimeter Tiefe wird das Wasser tropfweise abgegeben. Diese sind zu 100 Prozent aus Recyclingmaterial hergestellt und sorgen dafür, dass die Wurzeln deutlich mehr wachsen, wodurch ein deutlich größerer Wasserspeicher im Erdreich auch für Regen zur Verfügung steht und der Rasen scherfester wird. Außerdem gibt es bei der Bewässerung im Boden weder Verdunstung noch Verwehung. Mit nur vier bis fünf Kubikmeter Wasser pro Stunde lässt sich der Rasen auch bei längeren Hitzeperioden von über über 35 Grad und ohne Personal gewährleisten. Und das, so freue sie die Weigendorfer, bei trockner Rasenoberfläche und unabhängig von Tageszeit und Spielbetrieb.
Auch ergänzt sich diese Bewässerungsanlage ideal mit den bereits vor einigen Jahren angeschafften Mährobotern. Während die Mäher selbständig auf dem Rasen ihre Bahnen ziehen, erfolgt nun automatisiert die Bewässerung von unten.
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