Die Lesung war ein Beitrag der Gemeinde Weiherhammer an der Bayerischen Demenzwoche. Die musikalische Umrahmung hatten Doris Weber und Theresia Uhl übernommen. Im Mittelpunkt stand jedoch das Buch "Beziehungsgeschichten" von Eckhard Pawlowski. Darin macht der Fachkrankenpfleger mit dem Schwerpunkt Psychiatrie seine Zuhörer auf Probleme aufmerksam, die im Umgang mit demenzkranken Angehörigen entstehen.
Dem erfahrenen Pfleger fielen häufig Verstörungen und Missverständnisse zwischen Pflegern und zu pflegenden Angehörigen auf, die auf fehlende Verständigung und mangelnde Rücksichtnahme schließen ließen. An mehreren Beispielen verdeutlichte er den Begriff „Beziehungsstörungen“, die für eine erfolgreiche Behandlung der zu pflegenden Angehörigen sehr hinderlich sein könnten.
So komme es schnell zu Spannungen, Wutausbrüchen und aggressivem Gebaren im Miteinander, wenn nicht Ehrlichkeit und Offenheit die Basis seien. Sollten innerfamiliäre Beziehungen zu schwierig sein, könne die Einweisung in ein Pflegeheim die bessere Lösung sein.
Hanna Schertl berichtete eindrucksvoll über die Pflege ihres Mannes, der im besten Alter an Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) erkrankt war, ohne Aussicht auf Heilung. Über Jahre hinweg umsorgte sie ihn und ließ ihn selbst bei schwierigen Gesprächen über Leben und Tod am familiären Zusammensein bis zu seinem Ableben teilhaben.
Pfarrer Varghese Puthenchira und Pfarrer Thomas Kohlhepp berichteten über ihre Erfahrungen aus der Seelsorge und verwiesen auf den christlichen Glauben, der Kraft gebe und verletzte Seelen heile. In der Bücherei liegt das Buch „Beziehungsgeschichten“ zur Ausleihe bereit. Konfliktsituationen sind darin einfach und ergreifend beschrieben, Probleme zwischen Patient und pflegenden Angehörigen werden verdeutlicht.
Am Donnerstag, 19. September, referiert Kriminalhauptkommissar Wilfried Kunze von 19 bis 20 Uhr im Gemeindehaus Trippach zum Thema Senioren und Sicherheit. Zudem gibt es eine symbolische Geste. Von Donnerstag bis Sonntag, 19. bis 22.September, verteilen Engagierte Mitarbeiter im Projekt ALIA sowie Kinder der Grund- und Mittelschule Vergissmeinnicht an Bürger. Die Blumen sollen den Gedanken an die Betroffenen symbolisieren und den Respekt ausdrücken, der den pflegenden Angehörigen gebührt: "Wir vergessen Dich nicht."
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