Der Engel für Kinder saß im Kreise handverlesener Gäste mitten im „Future Lab“ von BHS Corrugated in Weiherhammer und durfte die Landkreismedaille von Landrat Andreas Meier und obendrein Standing Ovationen entgegennehmen, für das Engagement, das im Laufe der Ehrungsfeier aufgezeigt wurde. Johannes Zeck, Stiftungsvorstand zusammen mit Christian Engel, zog das Resümee schon in der Einleitung mit den Worten: „Eine einzigartige Veranstaltung für eine einzigartige Frau.“ Eine Person wie Gerlinde Engel werde es in dieser Form nicht mehr geben, hieß es.
Vorstandskollege Christian Engel sprach die 17 Jahre gemeinsame Zeit im Stiftungsvorstand an. Gerlinde Engel wird in Laos unvergessen mit ihrer Lebensleistung bleiben. Ihr besonderer Charakterzug sei die Tatkraft. Die Errichtung von Schulen, Kindern Bildung zu ermöglichen, sowie die Anstellung von 40 Lehrern, dafür steht Engel. Sie hat es auch geschafft, Schüler aus Laos nach Deutschland zu bringen, um ihnen in Weiherhammer eine Ausbildung zu ermöglichen. Landrat Andreas Meier sprach von einer Frau, die eigene Interessen hinter Interessen derer stellt, die besondere Hilfe brauchen. Weit über 2000 Kindern und jungen Menschen in Laos, einem der ärmsten Länder der Welt, Perspektiven zu geben, sei Vorbild und Mahnung für so viele, denen die eigenen Vorteile am Herzen liegen. Das Glück eigenen Wohlergehens sei auch Verpflichtung, anderen Menschen in Not beizustehen. Man muss für etwas brennen, sonst wird das nichts, sagte der Landkreischef.
Engel aktivierte viele Schulprojekte und respektierte dabei die Kultur des Landes. Sie ist die Säule einer funktionierenden Bildungslandschaft. Für diese soziale Initiative von unbeschreiblichem Maß überreichte der Landrat an Engel die Landkreismedaille. Mit Tränen in den Augen sprach Engel von der Zeit, als sie erstmals nach Laos kam: "Es war so schlimm, ja grausam, was ich hier gesehen habe." Es galt Überzeugungsarbeit gegenüber den Eltern und auch der Politik zu leisten. „Da kommt eine Deutsche daher und will Schule machen“, war die vorherrschende Meinung. "Ich habe nicht nachgegeben", sagt Engel. Es sei eine schwere, aber auch wundervolle Zeit gewesen. Die Dankbarkeit der Kinder seien der größte Lohn. Überraschung „pur“, eine Liveschaltung nach Laos per Video. Eine Frau und ein Mann, die Manager der Stiftung vor Ort, sprachen in holprigem Englisch mit Misses Engel. "Thank you for all." Immer wieder. Auch ein Schüler blendete sich ein mit "Thank you, thank you".
Wie zu erfahren war, wird Engel nicht mehr die beschwerliche Reise nach Asien antreten. Ihr Vermächtnis lebt aber dort weiter. Dafür steht die neue Führung der Stiftung „Angels for Children“. Das sind Johannes Zeck und Christian Engel als Stiftungsvorsitzende sowie Lars Engel, Prof. Dr. Erich Bauer und Daniel Wensauer-Sieber als Stiftungsräte.
"Es war so schlimm, ja grausam, was ich hier gesehen habe."
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