Ein Team aus 19 ehrenamtlichen Helfern kümmert sich um Bürger in Weiherhammer, denen Erledigungen nicht mehr so leicht fallen. Die ersten Aktivitäten für den Aufbau einer Nachbarschaftshilfe geschahen 2018 mit einer Planung des Leuchtturmprojektes „Agil leben im Alter“ (Alia). Neben der Möglichkeit von Wohnen, Hilfe und Pflege auf dem Alia-Areal sollte insbesondere die ältere Generation unterstützt werden, möglichst lange in ihrem gewohnten Umfeld den Lebensabend gestalten zu können. Dazu brauchte es Personen, die ehrenamtlich die Betroffenen bei den Tätigkeiten im Alltag unterstützen, die sie alleine nicht mehr erledigen können.
Der Aufbau dieses ehrenamtlich arbeitenden Teams bedurfte damals der Lösung von vielen ungeahnten Anforderungen. Die Gestaltung der Kommunikation bei Anfragen von Hilfesuchenden, die Organisation der Mobilität bei Fahrteinsätzen oder auch die rechtliche Absicherung bei eventuellen Schadensfällen, die bei den Einsetzen auftreten könnten und viele weitere Fragen galt es zu beantworten. Ab 1. Mai 2021 konnte auf die ersten Anrufe bei der Nachbarschafts-Hotline geantwortet werden. Eine Förderung für den geplanten Projektzeitraum bis zum 30. April 2023 kam dabei vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales, das für die Dauer von drei Jahren die Finanzierung wie Versicherungsbeiträge, Kosten für Mobiltelefon, eventuell anfallende Fahrtkosten usw. übernahm.
Immer mehr Anfragen
Um den Bürgerinnen und Bürgern das Angebot der Nachbarschaftshilfe zu vermitteln, wurden mit Flyern, Vorträgen bei verschiedenen örtlichen Gruppen oder auch mit Aktionen in der Öffentlichkeit auf die Unterstützungsangebote aufmerksam gemacht. Die Mund-zu-Mund-Werbung oder auch Vorträge bei Bürgerversammlungen haben die Anfragen nach Hilfe soweit anwachsen lassen, dass nach Ablauf der Projektzeit von drei Jahren die 19 Helferinnen und Helfer über 640 Mal in der Gemeinde Weiherhammer mit ihren Ortsteilen unterwegs waren. Ob dies zum Beispiel Begleitungen zu Ärzten oder zu Einkäufen, Erklärungen von Handy- oder Tablet-Funktionen, kleine Reparaturen an Möbeln oder Wasserhähnen, Hilfe beim Ausfüllen von Formularen oder Schreiben des täglichen Lebens oder Unterstützung bei Gartenarbeiten waren, bisher konnten alle Bedarfe der Hilfesuchenden erledigt werden.
Für all diese Leistungen waren die Nachbarschaftshelfer über 1000 Stunden im Einsatz und legten bei Einsätzen, bei denen ein Fahrzeug nötig war, knapp 10.000 Kilometer zurück. Durchschnittlich waren die Helfer alle drei Tage zweimal gefordert. Dabei ist die Hilfeleistung grundsätzlich kostenlos, es werden lediglich die Aufwandsentschädigungen wie Fahrtkilometer in Rechnung gestellt. Eventuelle Spenden werden ausschließlich für die Regeltätigkeiten der Nachbarschaftshilfe verwendet.
Gemeinde übernimmt Verantwortung
Nach Ablauf der dreijährigen Projektphase mit den Unterstützungsleistungen aus der „Förderrichtlinie Selbstbestimmt Leben im Alter“ war es nach den vielen positiven Rückmeldungen der Gemeindemitglieder für Bürgermeister Ludwig Biller nicht schwer, für die zukünftige Arbeit der Nachbarschaftshilfe Weiherhammer die Verantwortung zu übernehmen. Dadurch ist das Team zum festen Bestandteil des Gemeindelebens geworden. Koordinator Gerhard Müller, der während der Projektphase den Auf- und Ausbau des Teams mit seinen Aufgaben leiten durfte, wird sich auch weiterhin um die Arbeitsabläufe bei den Hilfeleistungen kümmern. Über die Rufnummer 0160/84 48 078 bekommen alle Interessenten Informationen.
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