Bei der Kreisversammlung des Hotel und Gaststättenverbandes Weiden-Neustadt/WN in Weiherhammer ermahnte Robert Drechsel ("Zum alten Schuster" in Weiden) seine Mitglieder weiterhin zur besonderen Sorgfalt. Zugleich machte er deutlich, dass die Betriebe die Leidtragenden seien, obwohl es meist die Mitarbeiter seien, die für hygienische Mängel verantwortlich seien. "Jeder Straftäter hat im Internet mehr Schutzrechte als ein Lebensmittelbetrieb", stellte Drechsel fest. Gesundheitsministerium und die Aufsichtsbehörden nutzten alle Möglichkeiten, die Betriebe zur reglementieren. "Und wir haben hohe Standards."
Neue Chancen nutzen
Wenngleich im Internet der "Hygienepranger" drohe, so böten die soziale Medien für die Hotellerie und Gastronomen auch neue Chancen. Diese erforderten eine intensive "sozialmedia"-Betreuung. "Wir brauchen Nachhaltigkeit in den Produkten, sondern auch im Handeln." Für den Kunden sei Transparenz wichtig. Woher kommt die Ware? Wie wird sie verarbeitet? Regionale Produkte, so Drechsel, seien besonders gefragt. "Lieber weniger Fleisch auf den Tisch, dafür aber das beste, dazu raffinierte Beilagen. Bringt Neues auf den Tisch. Macht das Angebot interessant. Zeigt, dass ihr up-to-date seid", riet Drechsel.
Er bedauerte, dass viele Stammtische aussterben, sich auflösten. Dadurch gehe auch ein Teil der traditionellen Wirtshauskultur verloren. Deshalb votiere er für das Modell "Stammtisch 4.0". Dafür stehe etwa bei ihm ein besonderes Möbel, ein großer neuer Eichentisch. Dort finden sind Bürger, die allein und anonym gelebt haben, wie selbstverständlich zusammen, kommen ins Gespräch, entdeckten die Geselligkeit neu. "Aus Fremden werden Freunde. Dieser großte Tisch ist magisch. Heuer kommt ein weiterer."
Von nix kommt nichts
Einen Mittelweg empfahl der Kreisvorsitzende beim Einsatz der Digitalisierung bei Bestellung, Reservierung und Bezahlung, um eben nicht in Abhängigkeit von den Anbieter zu geraten. Drechsel legten seinen Kollegen ans Herz, sich zertifizieren zu lassen, etwa als "ausgezeichnete bayerische Küche". "Das kostet zwar, aber von nix kommt eben nichts."
Der Dehoga-Kreisverband stellte am Dienstag weitere wichtige Weichen. Robert Drechsel, bereits seit 2004 an der Spitze, führt auch in den nächsten drei Jahren den Verband. Für seinen Stellvertreter Peter Siller (zuletzt Stadthalle in Neustadt), der nach Erkrankung und Koma in der Reha gute Fortschritte macht, rückte Lenka Kraus (Alpenrose, Weiden) nach. Christine Bauer (Hemingway, Weiden) übernahm für den ebenfalls derzeit erkrankten Edgar Kraus den zweiten Stellvertreterposten. Die beiden Wirtinnen ließen sich auch für weitere Aufgaben (z. B. Delegierte zur Bezirksversammlung und Mitarbeit in den Fachbereichen) verpflichten.
Wirte geehrt: Peter Siller kämpft sich zurück
Peter Siller ist endlich wieder da. Der ehemalige Pächter der Alpenrose und der Stadthalle in Neustadt kommt im Rollstuhl. Nach schwere Krankheit und Koma kämpft er sich in der Reha zurück ins Leben. Der Vizechef des Hotel- und Gaststättenverbandes Weiden-Neustadt nimmt die Urkunde und den Porzellanlöwen des Kreisverband, persönlich entgegen und überrascht damit seine Freunde. „Wir brauchen Dich“, ermuntert ihn Kreisvorsitzender Robert Drechsel. Für 40-jährige Mitgliedschaft werden Lothar und Thomas Heigl (Klassik-Hotel am Tor, Weiden) geehrt.
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