Von Richard Braun
Die Parole „Nie wieder Krieg“ brachte seit dem Zweiten Weltkrieg den großen Wunsch der Menschen nach Frieden und Freiheit zum Ausdruck. Durch die Kriege in Israel, der Ukraine und an anderen Orten der Welt hat die Parole „Nie wieder“ eine dringende Aktualität erfahren: „Nie wieder ist jetzt!“ Diese „Zeitenwende“ spannte sich wie ein Schirm über die Gedenkfeier am Kriegerdenkmal, die mit einem Gedenkgottesdienst in der St.-Anna-Kirche begann.
Die Teilnahme von zwölf Vereinen mit ihren Fahnen aus der gesamten Marktgemeinde verlieh der Feierlichkeit einen besonders würdigen Rahmen. Bürgermeister Konrad Kiener konnte dazu viele Ehrengäste begrüßen, die der Bezirksvorsitzende des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Abteilungsleiter a.D. Richard Glombitza, anführte. Zum ersten Mal war eine große Abordnung der 3. Batterie des Panzerartilleriebataillons 375 der Major-Radlofff-Kaserne aus Weiden angetreten, mit der die Marktgemeinde Wernberg-Köblitz durch eine Patenschaft künftig eng verbunden sein wird.
In seiner Rede wies der Bürgermeister darauf hin, dass der Frieden kein Selbstläufer ist, sondern sehr zerbrechlich ist, wie die aktuellen Kriege und Konflikte zeigen. „Der Volkstrauertag mahnt uns, die Schrecken der Vergangenheit nicht zu vergessen und zugleich Verantwortung für den Frieden zu übernehmen“, so der dringende Aufruf des Rathauschefs. Diesen Gedanken setzte Glombitza in eindringlichen Worten fort. „Kriege und Gewalt können niemals und nirgendwo eine Lösung für egal welche Probleme auch immer sein“, erinnerte er an die 60 Millionen Kriegstoten der beiden Weltkriege. „Erinnern und gemeinsam eine friedliche Zukunft gestalten, das sind zwei Seiten ein und derselben Medaille“, sagte der Bezirksvorsitzende. Deshalb sei die Errichtung, die Pflege und der Erhalt von Kriegsgräberstätten als Gedenk-, Trauer- und Mahnorte eine wichtige und humanitäre Aufgabe, die gerade jungen Menschen als außerschulische Lernorte dienen können, damit die Ereignisse von damals nicht in Vergessenheit geraden oder verfälscht werden.
Auf die wichtigen Aufgaben der Soldaten- und Kriegerkameradschaften auch in unserer Zeit ging Willi Eimer, Vorsitzender der SKK Wernberg-Köblitz, ein. Mit einer Geschichte, die zur Zeit des Zweiten Weltkrieges handelte und sich so oder in ähnlicher Form in vielen Familien zugetragen haben dürfte, führte Major Sambale von der 3. Batterie des Panzerartilleriebataillons 375 die Schrecken eines Krieges sehr eindringlich vor Auge. Mit einer Kranzniederlegung am Ehrenmal und dem Lied vom „Guten Kameraden“, intoniert von den „Naabtaler Musikanten“ endete die sehr würdevolle Feier.
Im Anschluss fand im Gasthaus Burkhard noch ein Festakt statt, bei dem die Patenschaft zwischen der Marktgemeinde Wernberg-Köblitz und der 3. Batterie des Panzerartilleriebataillons 375 feierlich besiegelt worden ist. Beide hoffen auf eine enge Zusammenarbeit, welche die enge Verbindung zwischen Bürger und Bundeswehr weiter stärken soll.
















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