Am 1. Oktober 2019 setzte Bürgermeister Klaus Meyer am neuen Rettungsdienststandort in Wernersreuth den ersten Funkspruch ab. Die Mitarbeiter waren damals in einer Ferienwohnung untergebracht. Ende Juli 2020 erfolgte der Spatenstich für die eigene Rettungswache. Am Dienstag war die Einweihung und Segnung des neuen Gebäudes.
"Freudiges Ereignis"
Der Regionalvorstand der Johanniter in Ostbayern, Martin Steinkirchner, sprach von einem "wahnsinnig freudigen Ereignis". Es sei nicht einfach gewesen, in der dörflichen Struktur eine Rettungswache zu errichten, aber es sei gelungen "und wir sind froh, dass wir hier sein dürfen. Das Team ist gut angekommen und wurde herzlich aufgenommen".
Der Landkreis sei mit der neuen Rettungswache gut aufgestellt, meinte Landrat Roland Grillmeier. Es sei wichtig, ein erfahrenes und professionelles Team mit einer tollen Ausstattung zu haben, denn der Rettungsdienst muss schnell vor Ort sein. "Die Rettungswache hat für den Landkreis eine besondere Bedeutung. Ich wünsche wenig Einsätze und wenn es Einsätze gibt, dass diese erfolgreich sind."
Verkehrstechnisch optimal
Als der Name Wernersreuth als Standort für eine Rettungswache genannt worden sei, sei er überrascht gewesen, sagte Neualbenreuths Bürgermeister Klaus Meyer. Aber Wernersreuth sei verkehrstechnisch in alle Richtungen sehr gut angebunden. Jetzt sei man mit allen Dörfern optimal versorgt. "Ihr seid in unserer Heimat angekommen, die Leute empfangen euch mit offenen Armen, Ihr gehört dazu", sagte Meyer. Er wünschte sich, dass der derzeit befristete Vertrag für die Johanniter über die fünf Jahre hinaus verlängert wird.
Es hätte über den Standort Wernersreuth eine politische Diskussion gegeben, erinnerte der Geschäftsleiter des Zweckverbands für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Nordoberpfalz und der Integrierten Leitstelle (ILS), Alfred Rast. Waldsassen und Neualbenreuth seien im Gespräch gewesen, mit Wernersreuth liege man in der Mitte. Die Verkehrslage sei optimal, da Waldsassen, Mitterteich und auch Tirschenreuth schnell erreichbar seien.
Voriges Jahr 647 Einsätze
647 Einsätze hätten die sieben Johanniter-Mitarbeiter im vorigen Jahr gefahren. Davon 544 Notfälle und davon wieder die Hälfte mit Notarzt. Die Vorgabe, spätestens in 12 Minuten am Einsatzort zu sein, werde jetzt in Waldsassen mit 89,1 und in Neualbenreuth mit 77 Prozent erreicht. Beide Male eine Steigerung gegenüber der Vorjahre. "Wir haben was bewegt, der Rettungswagen kommt schneller", so Rast.
Der katholische Pfarrer von Bad Neualbenreuth, George Parankimalil, und der evangelische Diakon, Fritz Lieb aus Waldsassen, segneten die neue Rettungswache.
Johanniter-Rettungswache in Wernersreuth
- Rettungswache seit 1. Oktober 2019 in Wernersreuth
- Ganzjährig von 7 Mitarbeitern von 8 Uhr bis 20 Uhr besetzt
- Einsätze 2020: 647, davon 544 Notfälle, davon die Hälfte mit Notarzt
- Einsatzorte: 252 Mal Waldsassen, 95 Mal Mitterteich, 75 Mal Bad Neualbenreuth, 20 Mal Weiden, 18 Mal Konnersreuth, plus mehrere Orte
- Einsatzort in 12 Minuten erreicht: 89,1 Prozent in Waldsassen, 77 Prozent in Bad Neualbenreuth
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