Wernersreuth bei Bad Neualbenreuth
05.10.2020 - 11:12 Uhr

Obstpresse läuft in Wernersreuth bereits seit 35 Jahren

Eine verlässliche Anlaufstation für die Saftherstellung ist der Obst- und Gartenbauverein Wernersreuth. Die Rekordzahl von 10000 Litern wird diesmal sicher nicht erreicht, aber die freiwilligen Helfer haben alle Hände voll zu tun.

Erika Saalfrank (links) und Elfriede Berling befüllen den Apfelschredder mit Äpfeln. Bild: kro
Erika Saalfrank (links) und Elfriede Berling befüllen den Apfelschredder mit Äpfeln.

Im Bürgerhaus in Wernersreuth geht es jeden Mittwoch heiß her. Seit Mitte September bietet dort der Obst- und Gartenbauverein ab 15 Uhr Privatpersonen das Pressen von Obst in der vereinseigenen Anlage an. Schon seit 35 Jahren gibt es diesen Service. Voraussichtlich bis Anfang November kann er genutzt werden. Allerdings ist vorher eine Anmeldung erforderlich.

Karola und Martin Meyer, Erika Saalfrank und Vorsitzende Christine Böhm sind die Ansprechpartner beim Obst- und Gartenbauverein, wenn es um das Obstpressen geht. Alle vier arbeiten abwechselnd und natürlich ehrenamtlich an den jeweiligen Tagen im Bürgerhaus. In Empfang genommen werden nicht nur Äpfel, sondern auch Birnen, Weintrauben, Brombeeren, Aronia- oder Himbeeren sowie Quitten.

Die erste Nutzerin dieses Jahr an der Obstpresse ist Elfriede Berling. Sie hat einige Eimer Äpfel und etliche Weintrauben dabei. Per Hand werden die Äpfel in den Schredder geworfen, aus dem dann die sogenannte Maische herausgedrückt wird. Christine Böhm und Erika Saalfrank füllen sie in eine quadratische Form und decken sie mit einem Tuch ab. Acht Formen sind nun übereinander gestapelt, wenn die Obstpresse eingeschaltet wird und langsam nach oben fährt.

Schon fließt der pure Apfelsaft in einen bereitgestellten Eimer. Bis zu 200 bar Druck sorgen dafür, dass wirklich der gesamte Saft herausgepresst wird. Die vollen Eimer werden dann in ein anderes Behältnis geschüttet. Der Apfelsaft fließt durch einen Trichter, in dessen Sieb noch manche festen Stoffe hängen bleiben. Elfriede Berling kann den fertig abgefüllten Saft mit nach Hause nehmen.

Die Apfelernte fällt in diesem Jahr eher mäßig aus, bilanziert Christine Böhm. Die Vereinsvorsitzende verhehlt aber nicht, dass die Ausbeute 2019 noch schlechter war. 2020 habe es späten Frost gegeben, zudem habe der Schädling Apfel- und Pflaumenwickler dazu beigetragen, dass die Ernte nicht so ertragreich ausfiel. Auch die Fruchtfäule spiele eine Rolle. In guten Erntejahren, so Böhm, habe man auch schon mal die Schallmauer von 10000 Litern Apfelsaft überschritten: "Das werden wir heuer mit Sicherheit nicht schaffen."

Dennoch haben die ehrenamtlichen Helfer des Vereins bis in den November hinein jeden Mittwoch gut zu tun. Der Abfall des Pressvorgangs, der sogenannte Trester, wird meist gerne von Jägern, die damit das Wild anlocken, abgeholt. Christine Böhm macht auf einen weiteren Service aufmerksam: Der Obst- und Gartenbauverein Wernersreuth verleiht an die Kunden auch seine Einkochautomaten, damit die Ernte länger haltbar wird.

Wernersreuth bei Bad Neualbenreuth01.09.2020
Christine Böhm nimmt die Maische aus dem Apfelschredder. Bild: kro
Christine Böhm nimmt die Maische aus dem Apfelschredder.
Hintergrund:

Obstsorten wie Äpfel, Birnen, Beeren und Quitten können in der Wernersreuther Anlage zu Saft gepresst werden.

  • Gepresst wird jeden Mittwoch am Nachmittag und Abend im Bürgerhaus.
  • Anmeldungen nimmt Martin Meyer entgegen, Telefon 09638/736.
  • Die Anlieferer und alle Beteiligten tragen einen Mund-Nasen-Schutz und beachten die Hygieneregeln.
Mittels der Obstpresse wird die Maische gepresst. Erika Saalfrank achtet darauf, dass alles passt. Bild: kro
Mittels der Obstpresse wird die Maische gepresst. Erika Saalfrank achtet darauf, dass alles passt.
Der gepresste Apfelsaft fließt in einen bereitgestellten Eimer. Bild: kro
Der gepresste Apfelsaft fließt in einen bereitgestellten Eimer.
Christine Böhm (rechts) schüttet den Apfelsaft in einen Trichter, dort ist auch noch ein Sieb drin. Den gereinigten Apfelsaft kann Elfriede Berling (links) nun mit nach Hause nehmen. Bild: kro
Christine Böhm (rechts) schüttet den Apfelsaft in einen Trichter, dort ist auch noch ein Sieb drin. Den gereinigten Apfelsaft kann Elfriede Berling (links) nun mit nach Hause nehmen.
 
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