Liebevoll von Anita Riedl und Gisela Stingl geschmückt worden war der Kirchenraum, der lange vor Gottesdienstbeginn bis auf wenige Plätze gefüllt war. Nach dem Einzug von Pfarrer George Parankimalil in Begleitung der Ministranten Marika Eckstein und Paul Meyer erklang festliche Orgelmusik von der Empore.
Gespielt wurde das Instrument von Reinhard Stingl. Er begleitete die Messe musikalisch zusammen mit zwei Sängerinnen aus dem Wernersreuther Kirchenchor - Agnes Burger und Andrea Heindl. Den Gottesdienst eröffnete Pfarrer Parankimalil mit herzlichen Glückwünschen für alle die an diesem Tag Namenstag feiern durften: Maria Magdalena, Leni, Magda. Nach zwei Lesungen, vorgetragen von Sofia Freundl, folgte das Evangelium zum Festtag. Darin wird vom Erlebnis der Maria Magdalena am Grab Jesu berichtet. Sie fand den Leichnam ihres Herrn nicht mehr und traf nur einen Mann, den sie für den Gärtner hielt und ihn nach dem Gespräch "Rabuni" (Meister) nannte. Damit war die Maria aus dem Ort Magdala als treue "Freundin" Jesu zur Zeugin seiner Auferstehung geworden.
Die "mutige Frau und Christin", so Pfarrer Paranimalil in der Predigt, sei Jesus auf seinem Wege gefolgt, sie war Zeugin auf dem Weg nach Golgatha, erlebte sein Sterben am Kreuz und war dabei an seinem Grab. Sie war die Überbringerin der Botschaft an die Jünger und gelte seither als "Apostolin" unter den Aposteln Christi. Nach spontanem und herzlichem Beifall der Gottesdienstbesucher kündigte der Pfarrer den Schlussgesang - angesichts der durch die Sonne inzwischen erleuchteten Kirchenfenster - mit "Ein Haus voll Glorie schauet" an.
Als die Gottesdienstbesucher die Kirche verließen, empfing sie flotte Blasmusik, dargeboten von der Stiftländer Jugend- und Blaskapelle aus Waldsassen unter der Leitung von Stefan Sölch. Die gut 20 Musiker begleiteten die Festgäste während des ganzen Nachmittags mit einer Vielfalt an Melodien. Der Pfarrer hatte am Ende der Messe ausdrücklich auch zum "weltlichen Treiben" eingeladen.
Diese Redewendung stammt aus den Aufzeichnungen von Pfarrer Albert Lang, von 1895 - 1899 Pfarrer von Wernersreuth, der sich intensiv mit der Geschichte der Pfarrei befasste. Bratwürste und Steaks braten neuerdings Mitglieder des Pfarrgemeinderates, das Bier schenkt die Katholische Landjugend und serviert es auch zusammen mit anderen Getränken.
Überhaupt schienen wieder alle Einwohner von Wernersreuth in irgendeiner Form am "Heilingfest" beteiligt gewesen zu sein. Unter ihnen auch Bürgermeister Klaus Meyer, der nicht nur kräftig mithalf, sondern sich auch um besondere Gäste kümmert, so der vorherige Pfarrer von Wernersreuth, Pater Hans Junker, der zehn Jahre lang seine "Lieblingskirche" betreute. Pfarrer George Parankimalil hatte seinen "Amtsbruder" Pfarrer Dr. Charles Ifemeje aus Griesbach mitgebracht. Für die geistlichen Herren gab zwar nicht mehr das früher übliche "Festmahl im Pfarrhause", auch weil ja in Wernersreuth kein Pfarrer mehr "residiert". Aber ein Dirigat der Blaskapelle für Pater Junker gab es jedenfalls noch. Während am Nachmittag beinahe alle Sitzgelegenheiten von den Erwachsenen beansprucht wurden, erobert die vielen Kinder zum wiederholten Male die interessante Hüpfburg, dazwischen viele gut gelaunte Menschen.
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