„Das Wetter hält uns nicht vom Feiern ab“, sagte der zweite Vorsitzende Franz Wenning, als er von Oberpfalz-Medien auf das wenig freundliche Festwetter am Pfingstsonntag angesprochen wurde. Am Samstag und Sonntag feierte das Dorf mit rund 100 Einwohnern den 130. Geburtstag seiner Feuerwehr. Was Zusammenhalt und ehrenamtliches Engagement bedeutet, zeigten die Wetzldorfer an beiden Festtagen. „Der Samstag war sauguad, das Festzelt hat gebebt“, meinte Vorsitzender Willi Kraus.
Der Sonntagvormittag begann mit einer Oldtimerschau in der Ortsmitte von Wetzldorf. Zu bestaunen waren alte Feuerwehrfahrzeuge vom Historischen Feuerwehrverein aus Windischeschenbach, etwa 25 alte Bulldogs, darunter ein 75 Jahre alter Allgeier, sowie alte Autos und Mopeds. Der Großteil der Fahrzeuge kam aus der Region. Wegen des schlechten Wetters gab es keine weiteren Anfahrten. „Wir machen das heuer zum ersten Mal. Wir feiern 130 Jahre Feuerwehr, da wollten wir ein besonderes Zuckerl bieten“, sagte Willi Kraus. Alle Teilnehmer der Oldtimerausstellung wurden mit einer Mass Freibier belohnt. Im benachbarten Festzelt vor dem Feuerwehrhaus wurden frische Weißwürste mit Brezen serviert. „Wir haben 120 Paar Weißwürste verkauft“, freute sich der Vorsitzende.
Gleich im Anschluss, kurz nach Mittag, gab es Schweinebraten mit Spoutzn. 125 Portionen standen zur Verfügung und gingen weg wie warme Semmeln. Klar wurde: Bei den Wetzldorfern blieb an diesem Pfingstsonntag die Küche kalt, sie holten ihr „Schweiners“ von der Feuerwehr. Den Gästen schmeckte das typisch Oberpfälzer Mittagessen fast so gut wie bei Muttern daheim.
Am Nachmittag boten die Veranstalter noch 25 selbstgebackene Kuchen und Torten an. Zur musikalischen Unterhaltung spielte die Stadtkapelle Kemnath im Festzelt – eben wie es zu einem bayerischen Feuerwehrfest gehört. Die Familien durften sich freuen, denn dieser Nachmittag war ihnen gewidmet. Einmal mehr zeigte sich in Wetzldorf: Die Feuerwehren halten zusammen. Schon am Samstagabend kamen viele Abordnungen benachbarter Wehren, am Sonntag war es nicht anders. Vorsitzender Willi Kraus dankte insbesondere seinen ehrenamtlichen Helfern, ohne die ein solches Fest nicht möglich wäre. Am Samstag waren rund 40 Helfer im Einsatz, am Sonntag halfen sogar 60 tatkräftig mit. „Es war a sauguades Fest“, ließ sich Willi Kraus entlocken, während sein Stellvertreter zufrieden lächelnd nickte: „Wir feiern, bis der Helm glüht.“ Dieses Motto des Jubiläums erfüllte sich in Wetzldorf.
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