Wiesau
14.12.2022 - 11:23 Uhr

Berufsschule Wiesau setzt beim Klimaschutz Zeichen

Die übergroßen, bunten Fußabdrücke, die man derzeit in der Berufsschulaula in Wiesau sehen kann, sind ein Symbol für den Weg, den die Bildungseinrichtung künftig gehen will: Sie will Klimaschule werden.

Das Berufliche Schulzentrum Wiesau (BSZ) hat sich auf den Weg zur Klimaschule gemacht. Große Fußabdrücke in der Aula symbolisieren dieses Vorhaben. Seit Februar haben sich knapp 90 Bildungseinrichtungen aus dem Freistaat zum Programm "Klimaschule Bayern" angemeldet. Mit dabei sind alle Schularten. Auf dem Weg zur Zertifizierung, mit dem Ziel eines klimaneutralen Schulbetriebs, rücken Meilensteine in den Fokus, die bei der Auftaktveranstaltung im BSZ dargelegt wurden.

Auf die Fahne geschrieben hat man sich den Aufruf „gemeinsam zu handeln". Keinesfalls aber soll es bei einem Lippenbekenntnis bleiben. Wichtig für einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz sei aber nicht nur das Wissen um die aktuellen Probleme. Pädagogen, Schüler und Personal an der beruflichen Fachschule in Wiesau bewerben sich mit einem zielgerichteten Handeln um die Auszeichnung als Klimaschule, die es in Bronze, Silber und Gold gibt. „Unser Ziel ist Gold“, erklärte die Umweltbeauftragte am BSZ, Ute Döhler. Das bedeute aber auch, dass am BSZ fleißig gearbeitet werden müsse, um die geforderten Handlungsfelder aus- bzw. abzuarbeiten.

Schon einiges geschehen

Bereits in Angriff genommen wurde ein Schulgarten. Das Angebot an veganen und vegetarischen Gerichten erfreue sich steigender Beliebtheit. Parallel zur Auftaktveranstaltung fand am BSZ eine Kleidertauschbörse statt. "Gute Schokolade im Bistro" nennt sich eine Aktion, mit deren Teilerlös Bäume gepflanzt werden sollen. Zudem gibt es an der Berufsschule das Programm "Abdrehen für Polio", Flaschenverschlüsse werden gesammelt und der Wiederverwertung zugeführt. Mit dieser Aktion unterstützt das BSZ die Vorsorgemaßnahmen bei der Kinderlähmung. Ergänzt werden die Beiträge von einer von Fachschülern entwickelten Mitfahr-App, die vor einigen Jahren bereits an den Start gegangen ist.

Den Willen der gesamten Schulfamilie, zertifizierte Klimaschule zu werden und bis 2030 spätestens klimaneutral zu arbeiten, bekräftigte auch Schulleiter Thomas Metzler. „Wer, wenn nicht wir? Wann, wenn nicht jetzt?“, warb er für ein aktives Handeln,, bei dem zehn Schritte abgearbeitet werden müssen (Hintergrund). Informationen zu Klima, Klimaschutz und Klimaschule lieferte Laura Weber von der OTH Amberg-Weiden. „Wir können, wir müssen etwas tun“, forderte Weber, die im Namen der OTH auch eine fachliche Unterstützung in vielfältiger Form anbot.

Man müsse ein gewisses Maß an Bewusstsein schaffen. „Ansetzen müssen wir bei den Kindern, Schülern und Studenten“, unterstrich die Referentin, die ihre Ausführungen auch mit Zahlen untermauerte.

Volle Unterstützung bei der Durchführung der Aufgaben signalisierte zudem auch der Klimaschutzbeauftragte am Landratsamt Tirschenreuth, Lukas Faltenbacher. „Der Klimawandel bedroht auch den Menschen“, zeichnete er ein düsteres Szenario, das seiner Ansicht nach „viel zu selten kommuniziert wird“. Daher forderte er auf, dass alle mit anpacken müssten. So wie die Berufsschule.

Ziegler-Group als Pate

Die Patenschaft für das BSZ Wiesau hat die Ziegler-Group übernommen, die bei der Auftaktveranstaltung von René Oertel vertreten wurde. Der Unternehmenssprecher versicherte: „Wir stehen als Pate bereit, und sind dankbar, dass wir dabei sein dürfen.“ Landrat Roland Grillmeier sagte: „Wir haben die Nöte der Zeit erkannt. Wann aber beginnt das Handeln?“ Der Berufsschule bescheinigte er vorausschauendes Handeln.

Die „klimaneutrale Schule“ ist ein Kooperationsprojekt des Kultus- und Umweltministeriums. Fachlich begleitet wird das Thema von der in Regensburg ansässigen Landesagentur für Energie- und Klimaschutz in Bayern. Besiegelt wurde das Vorhaben am BSZ nach den Ansprachen und Referaten mit den Unterschriften aller Gäste, darunter auch einige Vertreter anderer Schulen, auf einer Absichtserklärung.

Hintergrund:

Zehn Schritte zur klimaneutralen Berufsschule in Wiesau

  • Bestimmung des CO2-Fußabdrucks
  • Einholen von Informationen
  • Einbinden der Schulgremien
  • Gründung eines Projektteams
  • Terminierung einer Auftaktveranstaltung mit Unterzeichnung der „Good-Will-Erklärung" ("Letter of Intent" - unverbindliche Absichtserklärung)
  • Erarbeitung eines Klimaschutzplanes
  • Umsetzung der Klimaschutzmaßnahmen
  • Beschluss eines Klimaschutzplanes
  • Veröffentlichung des Klimaschutzplanes
  • Klimaschule werden
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.