Symphonische Klänge begeisterten das Publikum am Wochenende in der Turnhalle der Mittelschule Wiesau und im Kettelerhaus in Tirschenreuth bei zwei Konzerten mit dem Titel „Jubelklänge“. Das Sinfonieorchester der Kreismusikschule Tirschenreuth feierte sein zehnjähriges Bestehen.
Dabei wartete das Orchester mit den schönsten Melodien der vergangenen zehn Jahre auf. Jeder, der den Werdegang des Orchesters verfolgt hat, war der Meinung: "Sie werden immer besser." Sowohl Dirigent Jakob Johannes Schröder (37) als auch seine Musiker haben eine großartige Entwicklung genommen.
Reise nach Wien
Bewiesen wurde das gleich im ersten Werk des Abends in Wiesau, der Ouvertüre „Nachklänge von Ossian“ von Niels Wilhelm Gade. Mit präzisen Einsätzen, dramatisch aufbrausendem Tutti und lyrisch-melancholischen Melodien war das Werk ein gelungener Auftakt. Die berühmte „Finlandia“ von Jean Sibelius wurde couragiert und mit großem Elan dargeboten. Nach Paukenwirbel und strahlenden Blechbläserklängen beeindruckten Streicher und Holzbläser mit präzisen Akzenten. Strahlende Tutti-Klänge führten zu einer großen Steigerung zum Finale.
Nicht alles gelang perfekt im Walzer aus „Schwanensee“ von Peter I. Tschaikowsky, doch Musiker und Dirigent umschifften gekonnt alle Klippen. Nach der Pause nahm das Orchester das Publikum mit auf eine Reise nach Wien zu Johann Strauss, von dem der berühmte „Kaiserwalzer“ erklang. Ein Medley berühmter Melodien von Henri Mancini kam dem Orchester sehr zustatten. Die Blechbläser liefen zu Hochform auf und die Rhythmussection riss alle mit.
Aus den beiden „L'Arlésienne Suiten“ von George Bizet erklangen vier rhythmisch präzise und melodisch einfühlsame Sätze. Nach der „Farandole“ bekam das Orchester stürmischen Beifall, wofür es sich mit zwei Zugaben bedankte und das zweieinhalbstündige Konzert zu einem grandiosen Abschluss brachte.
Förderverein als große Stütze
Musikschulleiter Tobias Böhm äußerte seinen Stolz auf das Orchester. Er dankte allen Teilnehmern und dem Förderverein "Freunde der Musikschule des Landkreis Tirschenreuth (MUT), der die Arbeit des Orchesters finanziell unterstützt. Bei dem Jubiläum war auch MUT-Vorsitzende Theodora Kupke dabei. Sie erinnerte in einer kurzen Rede daran, wie sie 2012 eine Bitte zur finanziellen Unterstützung des damaligen Musikschulleiters Jakob Schröder erhielt, um ein Musikschulorchester zu gründen. Einige Jahre bezahlte MUT den Dirigenten Jakob Johannes Schröder.
Aus dem ursprünglich kleinen Kammerorchester wurde im Laufe der Zeit ein richtiges Sinfonieorchester. Ohne die finanzielle Unterstützung von MUT wäre das nicht zu stemmen gewesen. Bis 2017 bezuschussten der Förderverein das Orchester mit insgesamt 28.000 Euro. Seit 2017 lief dann alles ohne Zuschüsse. Doch zum zehnjährigen Jubiläum hatte Theodora Kupke ein Geschenk mitgebracht. Sie überreichte dem Dirigenten Jakob Johannes Schröder und Musikschulleiter Tobias Böhm einen Scheck in Höhe von 10.000 Euro, um noch mehr Musiker in das Orchester zu bekommen.
Doch nicht nur das Orchester wird finanziell unterstützt, auch Musikfreizeiten, Unterstützung sozial schwacher Familien und vieles mehr wird erst durch MUT möglich. Finanziert wird der Förderverein durch seine Mitglieder und Spenden. Die Vorsitzende betonte, dass das Geld nicht vom Himmel fiele und sie immer auf Spenden angewiesen wären. Wer den Förderverein unterstützen möchte, kann Spenden tätigen auf das Konto der Volksbank Raiffeisenbank DE15 7539 0000 0004 0101 40.
Sinfonieorchester der Kreismusikschule Tirschenreuth
- Gründung: 2013 als kleines Kammerorchester, Entwicklung zum Sinfonieorchester (seit 2017)
- Dirigenten: Jakob Johannes Schröder
- Mitglieder: rund 40 (jüngstes Mitglied 26 Jahre, ältestes Mitglied über 80 Jahre). Musizierende kommen aus den Landkreisen Tirschenreuth und Neustadt/WN sowie aus Weiden und Sulzbach-Rosenberg.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.