Vom evangelischen Posaunenchor unter der Leitung von Lydia Meißner erklang Musik auf dem Dorfplatz. Denn erstmals seit langer Zeit feierten die evangelische Kirchengemeinde und die katholische Pfarrei Erbendorf wieder einen ökumenischen Atempause-Gottesdienst. „Dieses Mal als Open Air sozusagen“, sagte Pfarrer Martin Besold. „Es ist der komischen Zeit geschuldet, dass wir im Freien feiern. Denn mit den Abstandsregeln würden wir gar nicht alle in die Simultankirche St. Jakobus hineinpassen.“
Mit Gottvertrauen brauchen wir uns deshalb nicht Sorgen um Morgen machen
Auf der Wiese vor dem Jugendheim konnten Stühle und Bierbänke großzügig zwischen den Schatten spendenen Bäumen aufgestellt werden. Damit wurden auch alle Corona-Auflagen eingehalten. Entsprechend viele Gläubige folgten der Einladung.
„Sorgt euch nicht um Morgen“: Mit den Worten von Jesus Christus stiegen die Geistlichen in die „Atempause“ ein. Sauer fragte, ob diese Worte gerade in der Coronazeit nicht etwas unpassend seien. „Die zurückliegenden Monate brachten für viele Menschen Kurzarbeit und damit weniger Geld, viele sorgten sich um bestehende Freundschaften und andere um die Gesundheit“, sagte er. „Sorgen gibt es.“
Pfarrer Besold meinte, dass man versuchen müsse, mit Sorgen und Ängsten richtig umzugehen. Den Besuchern stellte Besold die Geschichte vom Hausbau vor. Dabei betonte er, dass ein richtiges Fundament wichtig sei. „Der Bauherr hat Sorge, dass das Haus auch hält.“ Der Pfarrer ergänzte, dass es uns dabei nicht anders gehe als den Menschen damals zur Zeit Jesu. „Wir müssen mit den Ängsten und Sorgen nicht nur beim Hausbau, sondern in allen Lebenslagen umgehen können.“
Die beiden Pfarrer luden die Gottesdiensteilnehmer ein, in einer kurzen Zeit der Stille auf ihre Sorgen und Ängste einzugehen. „Das Haus ist in der Geschichte auf gutem Grund gebaut“, stellte Besold nochmals fest. Pfarrer Sauer ergänzte, dass der „gute Grund“ Gottvertrauen sei: „Das Gottvertrauen soll uns Christen tragen.“
Das Gottvertrauen soll uns Christen tragen.
„Mit Gottvertrauen brauchen wir uns deshalb nicht Sorgen um Morgen zu machen“, stellte Sauer schließlich fest. „Denn wir sind von Jesus gehalten und geborgen, ganz nach Bonhoeffers Worten von guten Mächten, egal was kommt.“
„An Sorgen im Leben fehlt es uns nicht, aber an Gottvertrauen“, sagte Besold abschließend. „Er wird alles zum Guten führen.“
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