Songwriterin Claudia Koreck riss mitten im November musikalisch die Monats-Kalenderblätter des Jahres ab. Die Traunsteiner Liedermacherin konnte schnell mit ihrer Musik begeistern. Sie spazierte mit ihrer mitgebrachten Band regelrecht durch das Jahr, was zwar auf der beengten Schafferhof-Bühne etwas schwierig erscheint – musikalisch war dies aber kein Problem. Die Powerfrau riss die Konzertbesucher jeden Alters in der vollbesetzten Tenne förmlich vom Hocker. Dabei entfaltete die sympathische Künstlerin ihre musikalische Bandbreite und hielt mit ihren abwechslungsreichen Songs die Stimmung auf höchstem Level.
Koreck hatte eine unglaubliche Schafferhof-Bühnenpräsenz. Sie zeigte sich als nachdenkliche, gefühlvolle, sympathische Frau – ein echtes Energiebündel. Die Zuhörer konnten durch Korecks Musik die Veränderung im Jahresgang in der Natur förmlich wahrnehmen. Die Oberbayerin ist ein Naturmensch und auch täglich mit Hund im Freien unterwegs. Die Landschaft, Stimmungen und die eigenen Wahrnehmungen wollte die Singer-Songwriterin in das Projekt "Kalender" bringen.
"Kostengünstiger Produzent"
In Neuhaus hatte sie ihre vierköpfige Band mit ihrem Ehemann und Vollblutmusiker Gunnar Graewert, der Korecks „kostengünstiger Produzent“ ist, dabei. Graewert begleitete sie auch gesanglich wie beispielsweise beim November-Song "Come together" und spielte Keys sowohl Ukulele. "Ich weiß gar nicht mehr, wie oft ich schon hier war. Ich liebe den Schafferhof, nicht nur wegen dem Zoigl, sondern wegen dem treuen Publikum. Meine Eltern, die übrigens die gleichen Vornamen wie die Schafferhof-Wirtsleute haben, waren auch schon hier", erzählte die Sängerin.
Jahreszeiten-Mensch Koreck stieg mit dem Januar in den musikalischen 12-Song-Kalender-Abend ein. Der Gang durchs Jahr war teilweise nachdenklich und riss die Besucher mit ihren Veränderungen im Jahreslauf mit. Sie ließ auch Lieder in englischer Sprache wie im Monat Oktober mit einfließen. "Meine Oma, die mir persönlich sehr wichtig war, hatte den Traum, bevor sie krank wurde, mit uns nach New York zu fahren. Leider konnte sie diese Reise nicht mehr antreten." Koreck interpretierte diese nicht angetretene Sehnsucht mit einem englischen Song.
Solche Abende geben Kraft
Zwischendurch streute die Künstlerin Songs aus ihrem Album "Perlentaucherin" ein: "Irgendwie, Irgendwo, Irgendwann" von Nena oder auch "Rock Me Amadeus" von Falco. Nicht fehlen durfte natürlich der Erfolgshit "Fliang". "Dieser Song hat mir viele Türen geöffnet." Im Dezember neigt sich das Jahr dem Ende zu – so auch das Schafferhof-Konzert. "Hier am Schafferhof ist es wahnsinnig schön, solche Abende wie heute geben Kraft. Für Weihnachten wünsche ich mir nur, dass es friedlicher wird auf dieser oft unmenschlichen Welt."
Auch nach über zwei Stunden spielte die Künstlerin mit ihrer bemerkenswerten Stimme, hatte eine unglaubliche Stimmkontrolle und wirkte nie ermüdet. Koreck ließ die Besucher durch ihre Plaudereien auch an ihrem Privatleben teilhaben, was sie noch authentischer machte. Selbstverständlich entließ das Publikum Claudia Koreck und ihre Band nicht ohne Zugaben.
















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