05.09.2019 - 20:31 Uhr

Windkraft? Ja, bitte. Aber sinnvoll!

Klar ist: Es braucht mehr alternative Energien wie die Windkraft. Der Umstieg sollte aber mit Bedacht erfolgen und die Natur nicht noch mehr belasten, kommentiert Lucia Seebauer.

Kommentar von Lucia Brunner
Bei Wildenreuth (bei Erbendorf) stehen bereits drei Windkraftanlagen. Bild: rw
Bei Wildenreuth (bei Erbendorf) stehen bereits drei Windkraftanlagen.

Die Bundesregierung hat sich eifrige Ziele gesetzt: Bis 2022 will sie den Ausstieg aus der Atomkraft schaffen und schon bis nächstes Jahr die CO2-Emissionen um 40 Prozent senken. Von diesen Zielen ist Deutschland aber noch weit entfernt. Es braucht mehr alternative Energien - wie Windkraft. Der Umstieg sollte aber mit Bedacht erfolgen und nicht noch mehr die Natur belasten.

Dabei kann Windkraft helfen. Produzieren die Anlagen doch sauberen Strom zu einem günstigen Preis, ohne großartig Verschmutzungen in die Umwelt zu blasen. Jedoch werden gerade mal neun Prozent des Strombedarfs in der Oberpfalz durch Windkraft gedeckt. Hier ist noch Luft nach oben. In Bayern bremst aber die 10-H-Regelung immer wieder geplante Projekte aus. Eine Möglichkeit wäre die Zügel zu lockern, um mehr Flächen für Anlagen zu finden. So sind auch die 13 geplanten Windkraftanlagen im Hessenreuther Wald bei Erbendorf nicht die Lösung für einen Schritt Richtung Energiewende. Statt Bäume abzuholzen, sollte aufgeforstet werden. Zudem gilt es, den Artenschutz zu bedenken. Dass sich hier Widerstand in der Bevölkerung bildet, verwundert nicht. Politik und Stromerzeuger sind gefragt. Andere Standorte und weitere Alternativen müssen her.

Windkraft? Ja, bitte. Wir brauchen sie für eine saubere Energiewende. Diese sollte aber sinnvoll umgesetzt werden, damit auch der Strom weiter aus der Steckdose fließt und die Natur wieder aufatmen kann.

 
Kommentare

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Manfred Schiller

Chapeau, Herr Steinbock, alles richtig gemacht. Hervorragend geschrieben.
Seit Jahren rede ich mir in kleinen und großen Kreisen über genau die Probleme,
die Sie hier verdeutlichen den Mund fusselig. Mit sehr mäßigem Erfolg.

Mediale Propaganda hat hier über lange Zeit bereits ganze Arbeit geleistet. Der größte Teil
unserer Mitbürger versteht die physikalischen Zusammenhänge nicht und verlässt sich blind auf
Aussagen zu den "erneuerbaren Energien" wie man sie recht einseitig aus TV, Radio
und Presse vernehmen kann.

Ein weiterer Teil, versteht die Argumente teilweise schon, traut uns Skeptikern
aber nicht so recht, da Skeptiker grundsätzlich nur aus einer verpönten Ecke kommen
können. Auch wenn uns die Naturgesetze recht geben,

Und schließlich gibt es noch diejenigen Wenigen, die uns insgeheim Recht geben aber in
ihrem sozialen Umfeld ihren Frieden haben wollen.

15.10.2019
Manfred Schiller

Chapeau, Herr Steinbock, alles richtig gemacht. Hervorragend geschrieben.
Seit Jahren rede ich mir in kleinen und großen Kreisen über genau die Probleme,
die Sie hier verdeutlichen den Mund fusselig. Mit sehr mäßigem Erfolg.

Mediale Propaganda hat hier über lange Zeit bereits ganze Arbeit geleistet. Der größte Teil
unserer Mitbürger versteht die physikalischen Zusammenhänge nicht und verlässt sich blind auf
Aussagen zu den "erneuerbaren Energien" wie man sie recht einseitig aus TV, Radio
und Presse vernehmen kann.

Ein weiterer Teil, versteht die Argumente teilweise schon, traut uns Skeptikern
aber nicht so recht, da Skeptiker grundsätzlich nur aus einer verpönten Ecke kommen
können. Auch wenn uns die Naturgesetze recht geben,

Und schließlich gibt es noch diejenigen Wenigen, die uns insgeheim Recht geben aber in
ihrem sozialen Umfeld ihren Frieden haben wollen.

15.10.2019
Peter Steinbock

Der Kommentar bedient meines Erachtens eine völlig unbegründete vorgezogene Lobhudelei, weil die Fragen nach der physikalischen Möglichkeit der Bedarfsdeckung im deutschen Verbundnetz durch hauptsächlich die alternativen Energien und den Ursachen der Strompreiserhöhungen nicht gestellt werden. Während der Beitrag einen „günstigen Preis“ hervorhebt, ist die Wirklichkeit das Gegenteil, wie die veröffentlichten jährlichen Haushaltsstrompreise von 2002 bis 2019 zeigen. Sie sind hier fortlaufend als Jahreswerte dargestellt mit Beginn 2002 und endend mit 2019 laut Stromauskunft.de Stand 2019:
2002 16,1 Ct/kWh
2003 17,2 Ct/kWh
2004 18,0 Ct/kWh
2005 18,7 Ct/kWh
2006 19,4 Ct/kWh
2007 20,6 Ct/kWh
2008 21,7 Ct/kWh
2009 23,2 Ct/kWh
2010 23,7 Ct/kWh
2011 25,2 Ct/kWh
2012 25,9 Ct/kWh
2013 28,8 Ct/kWh
2014 29,1 Ct/kWh
2015 28,8 Ct/kWh
2016 28,7 Ct/kWh
2017 29,2 Ct/kWh
2018 29,4 Ct/kWh
2019 32,2 Ct/kWh
Was ist im einzelnen nach meiner Meinung falsch dargestellt?
„Es braucht mehr alternative Energien – wie Windkraft.“
Meine Antwort: Nein. Denn Windkraft ist in Deutschland technisch bzw. physikalisch unfähig, Haushaltsstrom ununterbrochen tage-, wochen- und monatelang sekundengenau nach Verbraucheranforderung zu liefern, wobei hier geplante Revisionen und echte technische Störungen an einzelnen Anlagen ausgenommen sind. Für letztgenannte Anlagenstillstände mußte schon immer auch vor Eintritt in die Energiewende Reserveleistung im Verbundnetz vorgehalten werden. Gleichzeitige Teil- und Vollausfälle von zigtausenden Windkraftanlagen wegen minderstarkem Wind sind jedoch keine technischen Störungen im herkömmlichen Sinne, auch keine Kinderkrankheiten, sondern ausgeprägte angeborene technisch-physikalische Unfähigkeit zur Herstellung von Haushaltsstrom.
Zwecks Beweis hier zufällig abgenommene Leistungsangaben vom heutigen Tag 9.9.2019 (Tag des Schriftsatzes) Null Uhr für Deutschland, als vermutlich die NT-Druckmaschine gerade die Tagesauflage druckte: Geliefert wurden Windleistung gesamt 1,812 GW, davon Wind Offshore 0,081 GW; Wind Onshore 1,731 GW, Solar 0,000 GW. Elektrische Last aller Haushalte: 47,230 GW. Installierte Leistung Wind gesamt 59.313 GW, davon Onshore 52,931 GW; Offshore 6,382 GW (Quelle: Agorameter). Anzahl Windenergieanlagen 30518 Stück, davon Onshore 29213 Stück; Offshore 1305 Stück (Anzahlen per 2018, Bundesverband Windenergie).
Fazit: Mir ist unerklärlich und es ist paradox, wie im NT-Kommentar noch mehr Windkraft gefordert wird, obwohl von der gigantischen gegenwärtigen installierten Windleistung von 59,313 GW gerade winzige 1,812 GW eingespeist wurden! Für die Bedarfsdeckung heute Nacht Null Uhr mußten folglich Kohle- und Kernkraftwerke sowie Importleistung aus Kohle- und Kernkraftwerken u.a. von 45,418 GW herhalten (Last 47,230 GW minus Windleistung gesamt 1,812 GW ergibt 45,418 GW hilfsweise Backupleistung inclusive fixe Kleinsteinspeiser).
Warum ist diese Angabe alarmierend, es gab doch keine Abschaltungen? Weil die Elektroenergieversorgung seit der Entdeckung des dynamoelektrischen Prinzip durch Werner von Siemens an die physikalische Bedingung der sekundengenauen Gleichzeitigkeit von Erzeugung und Verbrauch des Stromes im strengsten Sinne gebunden ist und funktioniert wie beim Fahrraddynamo. Wenn die momentane Windstromleistung infolge zurückgehenden Windes abfällt, müssen beliebige andere Stromerzeuger in identischer Höhe diese Minderleistung durch Mehrleistung ausgleichen. Der betrachtete Lastfall zeigt, daß Mehrleistung auf dem hohen Niveau der gesamten elektrischen Last Deutschlands von anderen Kraftwerken geliefert werden mußte. Es ist nicht mit einigen wenigen „Reservekraftwerken“ getan (vgl. Gabriel, „Zum Gürtel noch Hosenträger“ hinzutun), es muß – egal welche Wortbezeichnung man wählt wie „neues Design“ - ein zweites Komplettsystem an Kraftwerken bereitstehen, welches immer dann einspringen muß, wenn Wind- und Solarerzeugung ihren Dienst zurückfahren und das ist die tägliche Erfahrung.
Die immer lauter gestellte Frage heißt „Braucht Deutschland überhaupt die anvisierten Kapazitäten Wind- und Solarleistung, wenn erzwungenermaßen immer ein Zweitsystem in Betrieb gehalten werden muß?“ Die Geldverschwendung für zwei Komplettsysteme ist unerhört.
„Produzieren die Anlagen doch sauberen Strom zu einem günstigen Preis“
Antwort: Nein. Es ist unerklärlich, sauberen und kostengünstigen Strom lobend hervorzuheben, obwohl die Windkraft hilflos der Übernahme der deutschlandweiten Haushaltsstromversorgung von ehemals Kohle- und Kernkraftwerken gegenübersteht. Diese Erfahrung steht allen Bürgern so richtig noch bevor. Wer dies anders sieht, müßte einen Beweis mit Leistungsbetrachtungen auf Basis Gigawatt liefern, nicht aber an Hand von elektrischer Arbeit in GWh, einem hier unbedeutenden Sekundärkriterium. Die alles entscheidende sekundliche Zeitschiene ist bei Betrachtung von erzeugter Energie automatisch ausgeblendet und daher für diesen Zweck wertlos, ja kreuzgefährlich. Gerade deshalb wird sie von Windkraftvertretern vermutlich gern zur Täuschung der Leistungsfähigkeiten oder aus schlichter Unerfahrenheit und Unkenntnis eingesetzt.
Ob Windkraft sauber ist, entscheiden wesentlich die Eigenschaften der unverzichtbaren Backup-Kraftwerke auf Basis Kohle, Gas und Öl sowie Import mit, nie aber hauptsächlich Wind und Sonne!
Zur Sauberkeitsbehauptung gehören weiterhin die bewiesene unvollständige Entsorgung der riesigen Stahlbetonfundamente nach ca. 20 Betriebsjahren und die bislang ungelöste Entsorgung der Masse von regelmäßig zigtausenden Flügeln als Sondermüll. Die Gesundheitsgefahren von Mikropartikeln der Windradflügel harren überhaupt der Untersuchung.

14.10.2019
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