Der Oberviechtacher Bürgermeister Rudolf Teplitzky ist seit Mitte Juli Vorsitzender des Vereins ILE-Brückenland Bayern-Böhmen. Er und seine Vorstandskollegen setzten große Erwartungen in das Ganztagesseminar im Thammer-Haus in Winklarn. Es wurde von der Schule für Dorf- und Landentwicklung Abtei Plankstetten zur Zwischenbewertung der Arbeit seit dem Start der ILE im Februar 2017 organisiert.
Sein Fazit am Ende der intensiven Beratungen: „Wir haben eine klare Linie gefunden, unsere Ziele und unsere Arbeitsweise überprüft. Ich appelliere an alle, jetzt intensiv an die Umsetzung der mit Priorität versehenen Projekte zu gehen und gemeinsam für eine gute Zukunft unserer Region zu arbeiten. Je mehr wir an einem Strang ziehen, desto erfolgreicher sind wir.“
Mit Informationen zum aktuellen Stand begann das Treffen, an dem auch die gastgebende Bürgermeisterin Sonja Meier, zugleich stellvertretende Vorsitzende der ILE, Bürgermeister, Verwaltungsmitarbeiter, die Vorstandsmitglieder des Vereins und Christian Karl als Leiter des ILE-Regionalbüros teilnahmen. Als Maßstab der Zwischenevaluierung diente das Integrierte Ländliche Entwicklungskonzept vom November 2015.
Freundschaftsweg aufwerten
In Gruppenteams sollten die künftigen Ziele und Maßnahmen diskutiert und notiert werden. So entstand ein übersichtliches Bild für die folgenden weichenstellenden Entscheidungen. Mit 13 Stimmen steht an erster Stelle die Aufwertung des Bayerisch-Böhmischen Freundschaftswegs, der die Region von der Gemeinde Schwarzach im Westen bis zur Gemeinde Stadlern im Osten verbindet.
Als weitere Top-Projekte erachteten die Teilnehmer unter anderem den Sternenpark Brückenland, die Förderung von Biodiversität oder das Grüne Band. Andere Projekte, die bei der Bewertung Punkte erhielten, waren die Modernisierung von Ferienwohnungen, das Haus Murach, die E-Mobilität, die Flurneuordnung und Dorferneuerung, der Sport- und Naturpark Reichenstein in Stadlern sowie die touristische Erschließung der Felsenkeller im Markt Eslarn.
Die Teilnehmer erarbeiteten auch zahlreiche interkommunale Projekte, die sie als wichtig einstuften. Darunter fällt zum Beispiel ein gemeinsamer Internetauftritt, aktive Öffentlichkeitsarbeit auf allen medialen Kanälen, ein Schaufenster der Region mit regionalen Produkten, ein Einzelhandelsführer oder die Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen durch den Ausbau der Telekommunikation.
Als wichtige kommunale Projekte erachteten die Teilnehmer den Hochwasserschutz Siechenwiesen in der Stadt Oberviechtach, ein Zentrum für Baukultur und Denkmalpflege in der ehemaligen Thammer-Brauerei in Winklarn, die Dorferneuerung Guteneck/Weidenthal sowie die Verbesserung der Anbindung mit dem Baxi.
Noch keine Entscheidung über Radlersonntag
Wenn es thematisch sinnvoll ist, soll es mindestens einmal pro Jahr eine ILE-Versammlung mit allen Stadt-, Markt- und Gemeinderäten geben, entschieden die Teilnehmer. Christian Karl fungiert außerdem zukünftig als ILE-Manager und nicht mehr als Umsetzungsbegleiter. Die bereits beauftragte ILE-Webseite soll spätestens bis Dezember online gehen. Ob es heuer im Herbst für den im Frühjahr wegen der Corona-Pandemie ausgefallenen Radlersonntag noch einen Nachholtermin gibt, wird in den nächsten Tagen mit den örtlichen Akteuren geklärt.
Moderatorin Jennifer Knipping und Michael Neft zogen am Schluss ein sehr positives Fazit der intensiven Diskussion. Bis Ende September geht die Auswertung an die ILE Mitgliedskommunen und den Vorstand. Bis zur nächsten gemeinsamen Sitzung am 25. Oktober haben die Kommunen genügend Zeit, dann auch alle Gemeinderäte über die Ergebnisse zu informieren.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.